Kreative Turbulenzen (axel-von-criegern.de; Nr.390)


Es hat etwas von Verzweiflugstat, wenn man immer noch weiter zeichnet, obwohl irgend eine Stimme sagt:“Vergiss es!“ . Dem kann man bloß ein trotziges „Attempto!““ entgegen schleudern. Dieser Arbeit waren durch die Tatsache, dass ich zu. Einem Kurztrip aufbrechen musste, Grenzen gesetzt.

Die Geschichte geht weiter-the story goes on (art77blog.axel-von-criegern.de Nr.389)

My Graphic Novel 17:„Metakunst“?,19×25 cm,©️Voncriegern 2023

Zwischen der Illustration und einer  Geschichte, die nur aus Bildern besteht, gibt es große Unterschiede. Ein ganz wichtiger ist der Grad der  Selbstständigkeit der Bilder als Erzähler. Dort, wo die Geschichte auf jeder Seite, in jedem Bild oder Bildsequenz  erst entsteht, ist eine Form erreicht, die mehr ist als die heute übliche Graphic Novel. Für mich gibt es vor allem in den japanischen Graphic Novels eine Form der grafischen Disziplin, vereint mit überbordender Phantasie, die die Grenze zur zusammenhängenden Geschichte zu sprengen droht. Wesentlich anders sieht es bei den gegenwärtig boomenden # „Graphic Novels“ aus, in denen Biografien, Abenteuer , Geschichte als Comic Gestalt annehmen.

#„My Graphic Novel“ ist weit weg von grafischer Disziplin und auch die Phantasie hält sich in Grenzen. Ich entwickle Bildsequenzen, in denen gestalterische und erzählerische Herausforderungen im Zentrum stehen. Beim Leser oder Betrachter steht das Schauen im Vordergrund. Es ist eine besondere Form des Verstehens. Wenn es gut geht wächst daraus die besondere Kommunikation zwischen Kunst und Ur- Geschichten oder völlig neuen Erzählungen.

#Vergl. „My Graphic Novel“ in art77blog : Nr. 264 bis 276

# Meine Entwicklung der „My Graphic Novel“ begann mit der Kritik  an Yuval Noah Harari ,Daniel Casanave, David Vandermeulen: Sapiens.Der Aufstieg, C.H.Beck 2020, einer Bildfassung des „Welterfolges“ von Yuval Noah Harari: Eine kurze Geschichte der Menschheit.

Gesundtheit-Kreativität-Kunst(art77blog.axel-von-criegern.Nr.388)

„Insekt“, Buntstift,Grafit,Finemarker, 14×25 cm, 2023 ©️voncriegern

Alle #kreativen Menschen kennen die Abhängigkeit ihrer #Arbeit von  #und Befinden. Vor dreizehn Jahren habe ich nach einer Herzoperation mit einem täglichen Bild die #Rehabilitierung mit gestaltet. (Art77blog,Nr.16,2016 „#Art heals“). Was mich in den letzten zwei. Monaten  umgehauen hat, war ebenfalls schon Gegenstand von „art77blog“ und zwar unter der Überschrift #„Skoliose“. Es geht um die Verkrümmung der #Wirbelsäule. Diesmal bekam ich barbarische Schmerzen, die mit #Schmerzmitteln in jeder Form bekämpft wurden. Paradoxerweise  wurde die Sache erst klarer, als ein #Wirbel erkennbar gebrochen war.

Für mich waren neben der Krankheit mein künstlerischer „#Niedergang“ gleich wichtig. Gewissheiten was Ästhetik, Kreativität und Gestaltung betraf, brachen weg. Für Monate musste ich meine geliebte #Holzbildhauerei einstellen. Dennoch passierte fast unbemerkt etwas sehr interessantes. Nicht in der Reflexion , sondern in der gewohnten täglichen Praxis. Mein zwischen Schrift, Strukturen, Zeichnung und Farbe, Verdichtung und Offenheit spielendes Zeichnen und Malen nahm feste Gestalt an.  Begriffe wie #Werk und  #Kunstwerk waren über die Jahre, nicht zuletzt durch die „#Reflections of an Artist“, in den Hintergrund getreten. Sie durften nur #Gegenstände der Betrachtung sein. Jetzt bemerkte ich,  dass sich Formen in den offenen Strukturen immer weiter  verfestigten und dass die Begriffe  Werk und artwork am Horizont auftauchten. Ein Reifeprozess? Sehen wir es mal positiv.

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„Stil-Surfen“(art77blog.axel-von-criegern.de.Nr.387)

Ich denke nicht, dass das Wort „#Stilsurfen“ oder #„Stylesurfing“ schon  existiert. Nach einem ziemlich emotionalen Erlebnis, drängte es sich mir auf. Es begann damit, dass ich eine Zeichnung, in die ich viel Arbeit gesteckt hatte, in einem Anfall von Sinnlosigkeit zerrissen hatte. Sie gehörte zu den geometrisch- abstrakten farbigen Zeichnungen, bei denen ich mich eigentlich sehr sicher fühle. Jetzt dominierte das Gefühl der Sinn-und Auswegslosigkeit. Ich blätterte durch einen Ordner, in dem ich Skizzen zu einem weiteren Band der „#Landesgeschichten“ gesammelt hatte. Damals war das Projekt aus kommerziellen Gründen nach Band 1 abgebrochen worden.  Um es einmal dramatisch zu formulieren hatte ich jetzt das Gefühl in ein höchst lebendiges und  vertrautes Gebiet zurück zu kehren. Diese Skizzen sind ganz und gar sinnvoll, dienen dem Zweck des Erzählens, Szenischen, Formen einer Handlung! Und über Jahrzehnte hinweg standen sie mir nahe.

Und jetzt kommt das „Surfen“. Warum sollte sich dieses vertraute Terrain nicht mit meinen abstrakten Gestaltungsversuchen verbinden ?? Ich klebte ein abgerissenes Stück auf ein weisses Blatt und ließ eine Figur, eine Art von Mönch, in den abstrakten Bereich „eintreten“. Dabei fiel mir auf, dass das nicht sonderlich schwer war und im Grunde nur etwas veranschaulichte, was natürlich längst schon Teil meiner Methode ist. Aber ich hatte diese Melange eben noch nie so bewusst erlebt wie jetzt. Und das öffnete den Horizont zu neuen Möglichkeiten, die ich mit „Stil-Surfen“ beschrieb. Viele Kolleginnen und Kollegen werden sicher Grinsen, weil ihnen das alles sehr vertraut ist. Für mich war es jetzt ein tolles Erlebnis.

„Auf gehts!!!“ (Art77blog.axel-von-criegern.Nr.386)

(Ein lautes Fluchen…!!! Ich habe gerade den Text gelöscht!)

Zufällig lagen diese kleinen, angefangenen Arbeiten auf meinem Arbeitstisch.  Plötzlich entdeckte ich eine Beziehung und schob sie nebeneinander. Beide entstanden aus dem Gefühl des Festgefrorenen .Daher das wenig Zielgerichtete, Offene. Übrigens spielt auch hier der Zufall eine Rolle. Rechts habe ich mit einem Pinselstil Zeichentusche benutzt, links herumliegende Wachskreiden. Als anregend empfinde ich die erzählerische Offenheit. Gut wenn man seinen Weg wieder findet-und sei es zufällig!