„My Graphic Novel“: Bestandsaufnahme nach 10 Seiten (art77blog.axel-von-criegern.de Nr. 273)

Der Vorteil meines wöchentlichen blogs liegt darin, dass ich immer eine verlässliche Periode habe um die Weiterarbeit zu überdenken und den nächsten Schritt zu machen. So sind nach meinem heutigen Verständnis die ersten 9 Seiten eine Reaktion auf #Yuval Hararis Buch ‚Eine kurze Geschichte der Menschheit‘ und die von ihm unterstützte #Graphic Novel ‚Sapiens‘. Bei den Überlegungen wie denn meine Graphic Novel aussehen könnte, wurde ich auf meine grafischen Erzähler- Qualifikationen gestoßen. Die liegen (wenn überhaupt) im weiteren BildBereich. Also ging es darum, sie näher zu bestimmen. Eine spannende Erfahrung!! Ich denke, dass die „Urschlamm“ -Versuche noch viel mehr hergeben würden, aber das greift mir im Moment zu kurz. Schließlich ist meine größte Resource die Kunstgeschichte in Form ikonologischer Forschung, didaktischer und eigener künstlerischer Praxis. Schon beim Versuch einer Auflistung wurde allerdings erkennbar, dass das auf eine konventionelle Werkbiografie hinauslaufen würde. Nächster Ansatz: nur wenn es gelingt, diese Erfahrungen zu verallgemeinern und mit treffenden Beispielen zu belegen, kann man damit etwas anfangen.

Bei dem Versuch zu verallgemeinern und mit Beispielen zu belegen, kam ich zu diesem Konzept: 1. „Urschlamm“ (Beispiel art77blog Nr 272)
1.1. „Vom Urschlamm zu Bildzeichen“ Nr. 273, heute)
2. Kunstgeschichte
2.1. trivial, alltagstaugliche Bildgeschichte. ( Eine Fotoreportage im „Stern“)
2.2. Forschungshintergrund, werkzentriert (Jan Steen, Fröhliche Gartengesellschaft, Metropolitan Museum, New York).
3. „Open End“
3.1. Variationen, Assoziationen
3.2. große Bildkomplexe, Bildprogramme ( Beispiele aus meiner „Tuwologie“).

Das klingt nun viel gefestigter und abgeschlossener als es sein kann!
Viele materiale, stilistische, mediale, technische, thematische Überschneidungen und Varianten sind vorstellbar!
Eine erste Kostprobe ist die Montage aus sehr unterschiedlichen Auseinandersetzungen mit kunstgeschichtlichen Vorgaben. Heute nennt man das missverständlich „Ikonen“.

Ob das nun für eine „Novel“, eine Geschichte oder Erzählung, ausreicht, weiss ich (noch) nicht. Jetzt muss erst einmal ‚in die Hände gespuckt werden‘😉!

English Summary
If you remember I started my thinking of a new type of Graphic Novel with a critical look at Hararis ‚Graphic Novel‘ „Sapiens“. As ‚graphic author‘ I had to think about my artistic base and experiences I could rely on. .

1. I love all kind of puzzle images.
2.Art history in a various, wide spread use between popular commercials, illustrations and research.
3. I have some experiences with practical iconology and exploiting a single subject in almost endless variations (‚open end‘).

But how to go on? Take this alteady for a content or method and tools for something else. Seriously I don’t have an idea. I start with presenting the various possibilities and hope that inspiration will grow.

Eine gezeichnete Comic-Kritik (art77blog.axel-von-criegern Nr.264)

„Graphic novel“ , Grafitstift, Blackliner .©️Art77blog.2020

Da bin ich in etwas reingetreten! Die Bücher des Historikers #Yuval Noah Hatari („Homo deus“, „Eine kurze Geschichte der Menschheit“) sind Bestseller. Neugierig habe ich mich auf das Comic-Buch “Sapiens.Der Aufstieg“(C.H. Beck) gestürzt. Als Comic-Fan war ich von den 245 Seiten enttäuscht. Der Zeichner #Daniel Casanave (geb. 1963) hat zusammen mit #David Vandermeulen, der den wissenschaftlichen Text comicgerecht umgeformt hat, handwerklich gute Arbeit geleistet. Stilistisch fällt das Werk allerdings mit der nervenden Panel- Monotonie noch hinter die belgisch-französischen Wurzeln zurück. Das Ganze wirkt sperrig und macht aus dem spannenden wissenschaftlichen Text durch die Einführung des Historikers „ Yuval Harari“ (mit Ähnlichkeit) als Alleswisser und Professor eine didaktische Farce.

Warum ich mich darüber so aufrege?? Weil das die Bilddidaktik als eines meiner Kernthemen berührt. Und weil ich mit einigen Comic- Versuchen (# „Tatort Tübingen oder das gefährliche Leben des Wachtmeisters Glötz“.# „Landesgeschichten.eine schwäbische Chronik in Bildern“ # „Vom Text zum Bild. Wege ästhetischer Bildung“) nicht immer glückliche Erfahrungen gemacht habe.
Spontan habe ich durchaus in kritischer Absicht selbst zu zeichnen begonnen. Frei sich aneinander fügende Bildelemente ohne jede Vorlage als Antwort auf das rigide Panel-Schema. Da diese Bildfolge ihre eigene Geschichte beim Wachsen erzählt, habe ich sie als eine „graphic novel“ i.w.S.bezeichnet.(#Towards graphic novel day 1,2,3 Insta u. Facebook). Mit dem „Sapiens“ hat das insofern zu tun als ich mich Hararis zentralen Begriffen „Fiktion“ und „Mythos“ als Produkt der „kognitiven Revolution“, bildlich annähere. Der Preis ist allerdings zu hoch: ohne diesen Hinweis würde selbst Harari verständnislos auf diese Bilder starren. Es bleibt also bei einem kritischen Impuls.

English Summary

I understand why a young open minded historian like Daniel Yuval Harari tries to use a comic to explain the results of his research. But the comic-book „Sapiens“ ( Daniel Casanave and David Vandermeulen) misses the target. The fascinating srory of Hararis book „The beginning….“ is now a pretty dry didactic lecture overdominated by endless panels with a professor as guide through history. I was so upset that I started a spontaneous drawing as answer. A kind of graphic novel without words. Its only a challenge, far away from a solution, an experience , not more.