Wir kennen die uralte Sinnfrage: „Wozu ist das gut, was ich mache?“ Mich hat diese Frage immer in kleine, mittlere und grosse Krisen gestürzt. Natürlich wollte ich mit 16 aus der Schule raus, mit 18 zum Ballett und mit 20 irritierte mich eine Frau so sehr, dass ich das Akademie-Studium für 18 Monate unterbrach um mindestens General zu werden.
Vor ein paar Tagen passierte mir so etwas in abgeschwächter Form beim Aufwachen. „Ist die Metallarbeit meine Bestimmung? Bild: glänzende Reliefs, mit Draht-Ösen zu einem Metall-Teppich verbunden. Dann dämmerte ich wohl wieder ein.Meine ewige Liebe Holz tauchte auf. Das passende Bild waren kleine, polierte Holzskulpturen. Auch die miteinander verbunden. Und noch mal holte mich der Schlaf zurück. Bilder meines Ur -Themas, das Raster, das bis in die Akademie-Zeit zurückreicht, tauchten als nächste auf. Sie gingen nahtlos in kleine farbige Zeichnungen über, die mir sehr vertraut vorkamen. Zunehmend wach erinnerte ich mich daran, dass ich seit 2 Wochen jeden Abend, begleitend zum Fernsehen, auf einem 15x15cm kleinen Block, farbige Zeichnungen angefertigt habe. Diese Bildchen zu einem Raster gordnet, das wärs!
Nach dem Frühstück suchte ich die kleinen Formate zusammen und legte sie auf einem schwarzen Bogen Papier aus. Noch 2 Stück fehlten zu einem 9er- Raster. Die beiden nächsten Abende waren gesichert.Jetzt tauchten völlig neue Aspekte auf: Welche Bilder sollten nebeneinander, unter-und übereinander angeordnet werden? Gibt das Ganze wieder ein Bild? Wie groß müssen, dürfen die Abstände sein? Jetzt kam das „Spielkind der Kunst“ ( Peter Prange im Vorwort meines 2010 bei Wasmuth erschienenen Buchs „Meine Bilder“) in Fahrt. Das wars doch!
Mag das mit und in der Kunst Spielen ein bisschen sehr bescheiden für einen fast 82-jährigen klingen, trifft es doch meinen Kern. Es gibt nichts schöneres als mit Schönem ( nicht zu verwechseln mit den Schönen) zu spielen! Hier fand ich und finde ich immer meine Identität.
English Summary
„Identity“ is for an artist close to „self consciousness“. You might say „OK, thats true“. But I don‘ know any other profession, where this identity is in the same way fragile and vulnerable as for artists. Everything we do, perform, show or utter is „total“ has to be true. There are no empty forms, no pretty talking. Everything counts and is serious- even if it looks llike „playing around“.
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