„Encephalografik“? (art77blog Nr.183)

Encephalogramm 2019, Aquarell, Tusche ©️AvC
AvC mind maps zu „Vom Text zum Bild“ , 1996 ©️

Abweichend von der medizinischen Bedeutung des „Encephalogramms“ (Enzephalogramm) verwende ich das Wort um die Abbildung von künstlerischen Gehirn-Tätigkeiten zu benennen.Zu diesem Gedanken wurde ich durch die Wiederbegegnung mit #„mind maps“ ( Tony Buzan, 1942-2019) , die ich bei der Arbeit an dem Buch #„Vom Text zum Bild“ angelegt habe, angeregt. In den 90er Jahren entstanden zahlreiche Modelle um das Lernen und Erinnern zu visualisieren. Erst jetzt erkenne ich das verwandte ‚Strickmuster‘ meiner aktuellen Zeichnung, aber auch vieler Zeichnungen in der Vergangenheit, und dem der mind maps.

English Summary
In the nineties boomed the idea of making methods of thinking and memorizing visible. The most famous was the „mind mapping“ by Tony Buzan (1942-2019). Yesterday I found mind maps which I had designed. for my book „Vom Text zum Bild“ ( 1996). I was touched by the apparent relation to my free drawings. Therefore I call them „#Encephalographic“ (greek: ‚ brain design‘). The difference is that you design mind maps to show a way to organize your thoughts, while a drawing grows free of such intentions. So I have to ask me whether this is a kind of #art mind map?

Manchmal hilft ein Osterei…(art77blog, Nr.182)

  • Nach Wochen Arbeit an einer Skulptur habe ich das Malen verlernt! Wie üblich wollte ich für Ostern eiförmige Kiesel bemalen und zur Vorbereitung auf Papier üben. Erst nach drei Anläufen gelang ein Versuch, von dem aus der Schritt zu den Eiern möglich war. Das kam einer Befreiung gleich. Die Rundum-Bemalung trug dazu ebenso bei wie die neu geweckte Experimentierlust. Selbst meine Lockerkeit und Offenheit gegenüber Motiven war wieder zurück gekehrt. Das Osterei als künstlerischer Retter!

Summary

After some weeks of sculpturing I obviously had forgotten how to paint. But when I started to design eggshaped pebbles everything seemed to come back. That was a special easter event!!

Holz „modellieren“? (art77blog, Nr. 181)

Axel von Criegern „Figur“, Olive, 2018/19 (Ausschnitt)

Als mein italienischer Nachbar zusah, wie ich einer Skulptur aus #Olivenholz mit Raspeln zu Leibe rückte, meinte er mit dem Sachverstand des Schreiners , dass es jetzt ans Glätten („pulire“) ginge. Irgendetwas sträubte sich in mir. Natürlich gings ums Glätten, aber das würde sich nicht im Beseitigen rauher Stellen oder Unebenheiten erschöpfen. Die #künstlerische Arbeit beinhaltet auf dieser Stufe die Verfeinerung der einzelnen Formen bei konzentrierter Beachtung des Zusammenhangs. Bei #organischen Formen ist das eine Annäherung an das natürliche Wachstum. Die geforderte Einfühlung muss sich also auch auf das Ganze beziehen. Und dazu gehört beim Holz u.a. die #Maserung. Wenn ich bei dieser Arbeit von #„modellieren“ spreche, dann meine ich nicht die übliche Bedeutung von ein plastisches Material verformen, auch nicht Holzpaste. Vielmehr möchte ich damit Umsicht, Vorsicht und Einfühlung beim Abtragen eines härteren Materials beschreiben. Also eine #Metapher. Als Studenten wurde uns #Henry Moore (1898-1986)
als Vorbild für ein so behutsames Umgehen mit Material nahe gebracht. Bei ihm waren es immer wieder Knochen, die das Formrepertoire bestimmten; unabhängig davon, ob als Zeichnung, in Ton oder in Stein gehauen. Sicher kein Zufall, dass ich bei dieser Arbeit an ihn denken muss!

Modeling“ means more or less shaping soft materials. When I use modeling for rasping a wooden sculpture it is metaphoric. It includes polishing but also the sensible approach to the final form. As students we learned that Henry Moore ist a master and idol for this kind of organic sculpturing. And he sure is it until today!


Ein Rahmen-Bild (art77blog Nr.180)

„Kokotte“,Lw. auf altem Fensterrahmen, 80x60cm, ©️2017

Die Geschichte dieses Bildes ist die seines Rahmens. Ein #Fensterrahmen aus dem in einigen italienischen Regionen beliebten, schweren #Kastanienholz, blieb nach Bauarbeiten liegen. Versuche ihn als Bilderrahmen zu verwenden, scheiterten vor allem an der Klobigkeit. Eines Tages habe ich kurzerhand Leinwand von hinten direkt auf den Rahmen getackert. Meine Bildversuche scheiterten selbst nach dem ich alles weiß gestrichen hatte, immer wieder. Irgendwie stand der schwere Rahmen im Wege. Im Grunde hatte sich auch die junge Dame, die der letzte Zustand zeigt, in dem wuchtigen Geviert verloren. Erst als ich mit Acryl-Gold die Vorderseite des Rahmens bemalte, gewann die Frau die kokette Würde einer Rummelplatz- Prinzessin. Das Ganze schrammt jetzt zwar hart am #Kitsch vorbei- Rosa, Zitronengelb, Himmelblau und Gold- hat aber seinen Charme.

It seemed so easy to use an old-time window frame for framing a picture. But there were some obstacles. Finally I decided to put some acrylic gold on it. That makes together with the „sweet“ colours of the young lady a kind of Rokoko- Kitsch-Ensemble.

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