Im Moment fasziniert mich der offene Umgang mit der Vieldeutigkeit , der entsprechende Aktivitäten einfordert. Ein solches Erlebnis war vor ein paar Tagen die Aufzeichnung der Premiere der Oper # „Carmen“ bei den St. Margerethen Felsenfestspielen in der Regie von Arnaud Bernard. Diese Premiere musste wegen Unwetter abgebrochen werden. Dabei bot die Verlagerung auf einen militärisch eingefärbten Filmset a la Hollywood bereits genug Anreize. Bei meiner eigenen Arbeit war die Aufnahme der Schatten meiner Kakteen auf einem Vorhang eine weniger aufwendige Aktivität.(#art77blog.Nr. 404). Bei der Vorbereitung dieses Blogs (Nr.405) stiess ich auf eine Fotoserie, die mir die Tendenz zur Vieldeutigkeit noch einmal überzeugend vor Augen führte.
Dazu mehrere Aspekte: Ich hatte ein Bild #Jan Steens (1626-1679) in Blech-Figuren übersetzt. Mit diesen Figuren konnte man neue Anordnungen probieren und sogar Theater spielen. Später entdeckte ich die Fotos, die ich von Figuren und Szenen gemacht hatte. Die Fotos reizten zum Spielen. Ich klebte sie aufrecht auf eine Pappe auf. Die Fotorückseiten wurden z. T. bemalt, ebenso der Boden auf dem sie standen. Was mir an diesem Beispiel klar wurde, ist die Rolle der Medien. Im Transferieren bilden sich immer weitere Basis-Situationen, auf denen sich dann neue Handlungen und Deutungen entwickeln lassen.
# „Carmen“ von George Bizet..Hier „Oper im Steinbruch“ St.Margarethen, 2023. (3sat)
# Axel von Criegern. Dramaturgie eines Bildes. Auseinandersetzung mit Jan Steen (1626-1679):“Abfahrt von einem Wirtshaus“ (Staatsgalerie Stuttgart).Tübingen 2003. ISBN 3-933916-12-7 Katalog zu Ausstellungen in der Kunsthalle Gießen, 2004 und Kulturhalle Tübingen, 2004.