Monat: April 2020
Mein drittes Auge (art77blog.axel-von-criegern.de Nr. 233)
Vor ein paar Tagen hatte ich ein Erlebnis, das mich dazu brachte meine iPhone-Kamera mein „drittes Auge“ zu nennen. Um etwas klarzustellen: mir ist bewußt, daß dieser Begriff von Religionen wie dem Taoismus und Buddhismus beansprucht wird und in Alltagspraktiken wie Meditation und Yoga einen festen Platz hat.
Ich saß auf den sonnigen Stufen unseres Treppenhauses mit einem Kaffee in der Hand und schaute eher beiläufig auf eine meiner wenigen bemalten Skulpturen, die dort aus dekorativen Gründen schon einige Zeit steht.
In dieser entspannten Situation entdeckte ich Einzelheiten, die bei der Herstellung wichtig waren, inzwischen aber als Teil der ganzen Skulptur nicht mehr ins Auge fielen. Der Eindruck war so stark, daß ich zu meiner ständigen Begleiterin, der Smartphone-Kamera griff, um Einzelheiten festzuhalten. Beim Einrichten des Motivs auf dem Bildschirm erlebte ich fast suggestiv die Momente der bildhauerischen Arbeit und der späteren Bemalung.
Und vor allem waren die Gefühle, die Lust, die Spannung und die Freude über die kleinen Erfolge, die diese Arbeit begleiteten, in und mit diesen Bildern wieder präsent. Es waren vor allem die „ Fahrten“ in Räume, Tunnel, und die Kreuzungen von Śtollen im Inneren der Skulptur, die ich so noch nicht erlebt hatte. Ich empfand diese erweiterte und dokumentierte Wahrnehmung durchaus als eine Besonderheit des dritten Auges.
English Summary
A lot of People believe in the existence of a mysteriös „third eye“. The Taoists do, the Buddhists do and in a more trivial way the followers of Yoga and meditation do. I experienced something like´travelling´with my iPhone camera forgotten ways of making a painted lime wood sculpture. The fotos recalled tension, excitement and joy bound to the sculpturing.