Ich denke nicht, dass das Wort „#Stilsurfen“ oder #„Stylesurfing“ schon existiert. Nach einem ziemlich emotionalen Erlebnis, drängte es sich mir auf. Es begann damit, dass ich eine Zeichnung, in die ich viel Arbeit gesteckt hatte, in einem Anfall von Sinnlosigkeit zerrissen hatte. Sie gehörte zu den geometrisch- abstrakten farbigen Zeichnungen, bei denen ich mich eigentlich sehr sicher fühle. Jetzt dominierte das Gefühl der Sinn-und Auswegslosigkeit. Ich blätterte durch einen Ordner, in dem ich Skizzen zu einem weiteren Band der „#Landesgeschichten“ gesammelt hatte. Damals war das Projekt aus kommerziellen Gründen nach Band 1 abgebrochen worden. Um es einmal dramatisch zu formulieren hatte ich jetzt das Gefühl in ein höchst lebendiges und vertrautes Gebiet zurück zu kehren. Diese Skizzen sind ganz und gar sinnvoll, dienen dem Zweck des Erzählens, Szenischen, Formen einer Handlung! Und über Jahrzehnte hinweg standen sie mir nahe.
Und jetzt kommt das „Surfen“. Warum sollte sich dieses vertraute Terrain nicht mit meinen abstrakten Gestaltungsversuchen verbinden ?? Ich klebte ein abgerissenes Stück auf ein weisses Blatt und ließ eine Figur, eine Art von Mönch, in den abstrakten Bereich „eintreten“. Dabei fiel mir auf, dass das nicht sonderlich schwer war und im Grunde nur etwas veranschaulichte, was natürlich längst schon Teil meiner Methode ist. Aber ich hatte diese Melange eben noch nie so bewusst erlebt wie jetzt. Und das öffnete den Horizont zu neuen Möglichkeiten, die ich mit „Stil-Surfen“ beschrieb. Viele Kolleginnen und Kollegen werden sicher Grinsen, weil ihnen das alles sehr vertraut ist. Für mich war es jetzt ein tolles Erlebnis.