Schritte ins Unbekannte/ First steps in space ( art77blog,Nr.157)

©Axel von Criegern, 2018

 …beschreibt mein Gefühl jedesmal wenn ich auf dem Bildschirm zu zeichnen beginne: Unsicherheit wohin der erste Strich führt und Neugierde. Dann kommen natürlich die von traditionellen Bildern vertrauten Entscheidungen. Aber alles ohne festen Boden , ohne Horizont. Dafür aber das ‚Humboldt’ -Gefühl einer verheißungsvollen, auf ihre Erforschung wartenden Welt .

Notizen zum Thema ©AvC ,2018

p.s. Für mich ist das die Fortsetzung meiner Versuche die 2-dimensionale Bildfläche aufzubrechen.

Aquarell und Papierschnitt, ©avc 2018

English Summary

Maybe that my attempts to enlarge my 2-dimensional work in further dimensions makes me sensitive fore the digital world. Intuition tells me that there must be a plenty of new spacial experiences. But it is still like trying first steps in an unknown reality.

#Eine Skulptur mit aufgemalter Betrachtungsanleitung“.(art77blog Nr.132); #„Jan Steen (1626-1679) und das Blech“ ( art77blog, Nr. 113); #„Raum und Bildraum“ (art77blog,Nr.100)

Wabi Sabi ( Art77blog Nr.156)

Bei meinen Holzskulpturen sind der innere Raum und der Mantel gleich wichtig. Schalenformen werden mit Stechbeiteln ins Holz gehauen. Das Problem sind die Übergänge von Außen nach Innen. Vor kurzem wurde ich durch Japan-Freunde an die Wabi Sabi genannte ästhetische Lehre herangeführt. Zwar habe ich mich wiederholt mit dem Zen beschäftigt, aber erst jetzt wurde mir klar, dass es sich bei Wasi  Sabi um eine breite, sehr wirksame ästhetische Strömung handelt.

Im Fall der aktuellen Arbeit an einer Skulptur aus Olivenholz ging es allerdings nicht um Asymmetrie, Materialbewusstsein, schönen Verfall, kalkulierte Unvollkommenheit , sondern das Problem der Harmonie von  Innen und Aussen. Im Sinne des europäisierten Wabi Sabi ( Z.B. Axel Verhooven u.a. Apostel des Unvollkommenen, „InFinitum“) hätte ich möglicherweise die grob gehauenen Schalen als unvollkommen belassen können . Das geht aber nicht bei mir. Im Gegenteil erwärmte  ich mich dafür die Schalenränder geschmeidig, wie natürlich, in die Schale übergehen zu lassen. Das war eine gute Erfahrung – ob Wabi Sabi oder nicht.

Lit. Leonhard Koren, wabi-sabi für Künstler, Architekten und Designer: Japans Philosophie der Bescheidenheit. Wasmuth 1994

English Summary

There is a strong impact of Wasi Sabi (traditional japanese aesthetics ) on european art, architecture and design. Sometimes as simply decoration. I received from this Zen aesthetics a special kick while finishing a wooden sculpture.

 

 

Es gibt nichts Aufregenderes als das Entstehen von Kunst. (art77blog.Nr. 155)

Bild 1: Blick auf das Wilhelmstift mi Hauptportal und Lange Gasse. Graffit auf Bütten , 201 8, ©abc 2018
Bild 2: Blick auf die Gartenseite. Erweiterung der Perspektive. Grafit auf Bütten©️avc 2018
Bild 3: Leute, die vorbeigingen ( Entspannung, sehr warm); Grafit auf Bütten; ©️avc 2018
Bild 4: Rückkehr zum Ort des Verbrechens um Details festzuhalten. Grafit auf Bütten©️avc 2018

Ob meine künstlerische Arbeit oder die anderer, wenn eine Arbeit als fertig verstanden wird, ist die Spannung raus. Das hat nichts mit der Qualität zu tun.Das fiel mir beim Blick in mein Skizzenbuch auf, in dem die Annäherung an das Bild „Wilhelmstift“ festgehalten sind.

English Summary 

Very often  I find the approach to a an art- challenge much more exciting then the solution, the „work“ itself. Of course you may say: depends…

„Institut für angewandte Ikonologie“ ( art77blog,Nr.154)

©️Axel von Criegern,2018

 

 

 

 

 

 

 

Zuletzt hatte mich eine Strömung weit auf den Ozean der Fantasiewelten des exponentiellen Wachstums künstlicher Intelligenzen und maschinellen Lernens hinausgetragen. Gibt es da noch die Bilder unseres Alltags oder sehen sie nur noch so aus? Nachdem ich in den letzten Tagen immer wieder Versuche gemacht habe, näher an das computerische Malen und Zeichnen heranzukommen, zog ich heute einen (vorbehaltlichen) Schlussstrich. Ich wollte unangestrengt und unprogrammatisch mit Aquarellfarben spielen. Ich habe einfach eine schwarz-weisse Markerzeichnung, die auf dem Zeichentisch unfertig lag, mit Aquarell weitergeführt. Als ich einigermaßen fertig war, hatte ich das schöne Gefühl der „Erdung“ wiedererlangt.

©Axel von Criegern,2018

Aber die letzten Höhenflüge hatten offenbar Spuren hinterlassen. Wie heißt es so schön? Als „studierter“ Ikonologe und Künstler habe ich schon vor 50 Jahren von einem Institut für angewandte Ikonologie geträumt. Neben Motiv-Analysen in der Nachfolge Aby Warburgs , die alle Medien einbeziehen sollten, stünden künstlerisch-praktische Tests mit der modernen ästhetischen Kommunikation. Es blieb beim Traum. . Aber einem Traum, der mich noch heute bewegt. So kam es letztlich dazu, dass  ich ein Blatt mit Fernseh-Zeichnungen gestern Abend durch Schnitte und Faltungen zu einem „dramatischen“ Gebilde umformte.

English Summary 

One of my dreams is an „Institute of advanced iconologic studies“ including art practice. But since I am a dreamer and not an entrepreneur this dream  became never true.