„Incurable?!“ (art77blog.axel-von-criegern.de.Nr.310)

„Incurable“ , mixed media on paper, ©️voncriegern 2021

There must have been a decisive moment, that made the story of mankind begin. A smart young woman did fetch a pebble and hesitated:“doesn’t that look like these delicious things we take from the birds nest?“ This little moment , this look meant distance to a familiar thing and opened the curtain for classes of objects,different qualities, use etc. It was the birth of the image. I am fascinated by this certain moment because any objectivity starts in this moment of woundering, curiosity and delight.
This was the „Urknall“ of any imagination. But is there a way to prove it?

Es muss einen entscheidenden Moment gegeben haben, der die Geschichte der Menschheit begann. Eine kluge junge Frau holte einen Kieselstein und zögerte: „Sieht das nicht nach diesen leckeren Sachen aus, die wir aus dem Vogelnest holen?“ Dieser zweite Blick bedeutete Distanz zu einem vertrauten Ding und öffnete den Vorhang für Objektklassen, Qualitäten, Verwendung etc.Und es war die Geburtsstunde des Bildes. Ich bin fasziniert von diesem bestimmten Moment, denn in diesem Moment des Staunens, Neugier und Freude beginnt jede Objektivität. Aber gibt es eine Möglichkeit, diesen „Urknall“ zu beweisen?



Detail (left half)
Detail (right half)

And if you know a little bit of my publications, you will remember how hard this is. For today’s work I received an inspiration from papers on art and its changing social meanings. And again I could not bring together theory and pictures in a satisfying way. On halfway i made a stop and U-Turn and escaped from theory and description to the world of pictures. Maybe I am incurable, but I still search for solutions. One way could be to separate the narrative of the origins of the mankind from the images and produce true art. Possible? We’ll see…

Und wenn Sie ein wenig von meinen Veröffentlichungen kennen, werden Sie sich erinnern, wie schwer das ist.  Für die heutige Arbeit habe ich mich von Papieren zur Kunst und ihren sich wandelnden gesellschaftlichen Bedeutungen inspirieren lassen.  Und wieder konnte ich Theorie und Bilder nicht befriedigend zusammenbringen.  Auf halber Strecke machte ich einen Stopp und U-Turn und flüchtete von Theorie und Beschreibung in die Welt der Bilder.  Vielleicht bin ich unheilbar, aber ich suche immer noch nach Lösungen.  Ein Weg könnte darin bestehen, die Erzählung über die Ursprünge der Menschheit von den Bildern zu trennen und wahre Kunst zu produzieren.  Möglich?  Wir werden sehen…

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A long „Holzweg“ /wrong way (art77blog.axel-von-criegern.de Nr. 307)


Hewing and carving wood, whether figurative or abstract, has been and still is of great importance to me since my youth. After the Second World War, my father supported us in his ’second life‘ as a wood carver and wood sculpture restorer (with a journeyman’s examination) and financed his studies. The sweet scent of linden wood is one of my strongest childhood memories. Sculpture became a constant companion in the academy course. Although I studied free graphics and illustration, I submitted a relief to an academy exhibition and chose the southern German wooden sculpture for the final exam. I worked on this topic, among other studies, with large graphite drawings in the State Museum in Stuttgart. In retrospect, wooden sculptures were calming fixed points in the phase of study and professional orientation – and remained so.
Interestingly, after my reorientation in the direction of media and the Internet, wood carving became more important in 2016 (“art77blog”, wordpress, facebook and Instagram). Once again it became the artistic and existential counterpoint, this time to the fleeting, “excited” media activity aimed at variety and entertainment. I “recover” from the physical exertion and in dialogue with the idiosyncratic material. This is where ideas grow, which then take shape in the “relflections of an artist” (the subtitle of my blog).
Against the background of the biographical significance of the wooden sculpture, it is perhaps not so surprising that a certain sense of value builds up over the months of work. It grows as you wrestle with material and shape. MY ART is completely independent of all the shelves full of art discussions.

Ein langer Holzweg

Das Hauen und Schnitzen von Holz, ob eher figürlich oder abstrakt, hatte und hat für mich seit der Jugend große Bedeutung. Mein Vater hat uns nach dem zweiten Weltkrieg in seinem ‚zweiten Leben‘ als Holzschnitzer und Holzskulpturen-Restaurator (mit Gesellenprüfung) ernährt und sein Studium finanziert. Der süße Duft von Lindenholz gehört zu meinen stärksten kindlichen Erinnerungen. Das Skulpturale wurde im Akademie-Studium zum immer präsenten Begleiter. Obwohl ich freie Grafik und Illustration studierte, habe ich zu einer Akademie-Ausstellung ein Relief eingereicht und für die Abschlussprüfung die süddeutsche Holzskulptur gewählt. Erarbeitet habe ich mir dieses Thema u.a. mit großen Grafit-Zeichnungen im Landesmuseum in Stuttgart. Rückblickend waren Holzskulpturen beruhigende Fixpunkte in der Phase der Studien-und Berufsorientierung – und blieben es auch weiter. 

Interessanterweise bekam die Holzbildhauerei nach meiner Umorientierung in Richtung Medien und Internet ab 2016 (“art77blog”,wordpress,facebook und Instagram) ein stärkeres Gewicht. Erneut wurde sie zum künstlerischen und existentiellen Gegenpol, diesmal der flüchtigen, „aufgeregten“,auf Abwechslung und Unterhaltung zielenden Medienaktivität. Ich „erhole“ mich bei der körperlichen Anstrengung und im Dialog mit dem eigenwilligen Material. Hier wachsen Ideen, die dann in den „relflections of an artist“ (so der Untertitel meines blogs) Gestalt annehmen. 

Vor dem Hintergrund der biografischen Bedeutung der Holzskulptur ist es vielleicht nicht so überraschend, dass sich während der monatelangen Arbeit ein sicheres Wertgefühl aufbaut. Es wächst beim Ringen mit Material und Form. Völlig unabhängig von all den Regalen voll von Kunstdiskussionen ist das MEINE KUNST.

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