Mit der Kunst spielen (art77blog.axel-von-criegern.de Nr.384)

Spielen mit der Kunst hat für mich verschiedene Bedeutungen. Im Zentrum stehen offener Ausgang, spontane Idee, lockere Beziehung zu vorgegebenen Verhaltensweisen, Normen, Regeln. Über allem stehen aber Humor und Witz. Dabei kann sehr wohl ein dramatischer Ton anklingen. In der Oberstufe haben wir bei einem strengen Musiklehrer Richard Strauss: Till Eulenspiegels lustige Streiche, offensichtlich sehr eindringlich behandelt. Unvergessen bleibt die erschütternde, schrille Flöte bei der Hinrichtung. Das hat sich so bei mir eingebrannt, dass der Schelm, der noch bis zu seinem Ende lacht, mein Ideal wurde. Viel weiterreichend in Richtung „Charakter“ ist meine Angst vor dem fertigen Werk. Solange ich an etwas werkle, solange eine Dynamik am Werk ist, die einen selbst mitreißt, alles gut. Aber das fertige Werk kann doch nur elend sein, weit hinter die Vision des Guten zurückfallend. Und noch ein Beispiel: Gestern hörte ich Monty Pythons „Always walk on the bright side of life“, dass der falsche Jesus, alias Bryan, am Kreuz singt. Das ist was für mein Zwerchfell.

Nun mag man berechtigt fragen, was die beiden Fotografien mit dem Thema Spielen zu tun haben. Gestern war ein brillanter Tag. Ich stand in der Mittagspause vor dem Haus und hatte einfach Spass an den Wechselwirkungen von Licht und Schatten. Vom gelben Nachbarhaus hob sich eine lackierte ,sitzende Blechfigur ab. Ich habe nachgerechnet, daß ich die Figur (nach einem Bild von Jan Steen ) vor 17 Jahren an einen funktionslosen Pfosten geschraubt habe. Inzwischen ist er im Astwerk der benachbarten Feige fast verschwunden. Zusammen werfen sie den Schatten eines Tierkopfes mit Geweih. Das zweite Foto entstand aus Freude über den blauen Kinder-Handschuh, der über einen Eisenriegel an einer alten Holztür gestülpt ist. Für mich ist das einfach ein Witz, wenn ein Riegel mir die Hand reichen will anstatt den Riegel zurückzuschieben.

Was die Fotos zeigen sollen, ist eine andere Form des Spiels mit der Kunst. Sie beruht auf der Wechselwirkung unseres subjektiven künstlerischen Urteils und vorgegeben Formen , Farben , Perspektiven und Motiven.

„Kann ein Käfer Sünde sein?“(Art77blog.axel-von-criegern.de. Nr. 383)

Ich darf dran erinnern?! Die von Ernst Gumrich eingeführte #Parabel vom #redenden Käfer, der eigentlich nur als Gegenstand #wissenschaftlicher #Forschung dienen soll, ist für mich  #künstlerisch verführerisch. Eigentlich geht es ja um das Verständnis meiner Form künstlerischer Tätigkeit, die episodenhaft,  häufig verspielt und unsystematisch ist. Mit dem Thema ´Käfer´ hat das prinzipiell nichts zu tun. Indem ich begann mich näher mit dieser Parabel zu beschäftigen, wurde auch der Käfer selbst zum Thema der täglichen künstlerischen Arbeit .Und so landete ich (zufällig) beim #Mistkäfer oder #Scarabäus.  Wie fruchtbar diese episodische künstlerische Methode ist, zeigt das berühmte „weite Feld“(#Fontane) , das sich immer wieder auftut. Auf Franz Kafka und seine Käfer-Erzählung Die Verwandlung habe ich ja schon verwiesen. Vor drei Tagen alarmierte mich die #Rezension eines neuen Buches von Jürgen Wertheimer: #„Mischwesen“ . Eine spannende  Lektüre, die die Parabel vom redenden Käfer in neue Horizonte rückt.

´Wenn mehr wissen Sünde ist…´

#Ernst Gumrich #Parabel #Mistkäfer #Scarabäus #Franz Kafka #Peter Erdtle # ,,Südwestpresse,Schwäbisches Tagblatt #Jürgen Wertheimer #Mischwesen +Mathes&Seitz Berlin,2022

 

„Wie die Sache mit dem Käfer immer mehr meine eigene Geschichte wird…“ (art77blog.axel-von-criegern.de. Nr.382)

Vor vier Jahren schickte mir #Ernst Gumrich  einen Text, in dem er mir auf mein öffentliches Klagen, was „#art77blog“ angeht, antwortet. In wunderbarer Einfachheit erklärt er mir den Grund, warum art77blog nicht die Wirkung hat, die ich mir anfänglich vorgestellt hatte. Eigentlich ist es kein Problem des blogs, sondern meines #Verhältnisses zu Kunst. Hatte ich nicht die #kunstgeschichtliche #Forschung als wichtiges Korsett für die dahin schlingernde  Kunst kennengelernt? Hatte ich nicht selbst die Situation als junger, angeblich fertig ausgebildeter Kulturträger als demütigend empfunden? Schließlich war da noch die wenig profilierte Aussicht auf ein Kunsterzieher-Dasein a la #Gollwitzer, der uns in der Aula der Akademie zu raren Weihestunden zusammenrief. Ich sah einen silbernen Streifen in einem    klassischen #geisteswissenschaftlichen Studium der Kunstgeschichte und #Archäologie.Ich kürze ab: so sehr erklärend der Text meines Freundes war, eine #Perspektive konnte ich daraus nicht ableiten.

Wer hört schon auf einen Käfer?! (Art77blog.axel-von-criegern.de. Nr.381)

Ich hatte fast eine Woche Zeit um die Wahrheit aus der Geschichte vom #sprechenden Käfer weiter zu überdenken. Immerhin bin ich jetzt so weit, dass ich nicht mehr jammere und mein Geschick beklage. Ein wichtiger Schritt war und ist es meine Arbeit als #Realität zu akzeptieren. Ob ich mich dabei als König der Tiere, als ängstlichen Hasen oder als sich selbst überschätzenden Mistkäfer sehe, spielt dabei keine Rolle.Es ist immer ich. Und ich kann und konnte nie von der Sprache und nie von Bildern lassen. Sie sind Mittel meiner Kunst und sie sind Mittel unserer, historischen und aktuellen Kunst. Ihre Bedeutung bekommen sie immer im Mit-und Zueinander.Was der Käfer beklagte, ist die fehlende Offenheit im Verhältnis der wissenschaftlichen und der künstlerisch-bildnerischen Formen. Es ist die Borniertheit und Ausschließlichkeit einer Fachsprache „Kunstgeschichte“ in Bezug auf einen quicklebendigen, sich minütlich verändernden Gegenstand „Kunst“.

Was den Käfer in mir besonders aufgebracht hat , war meine Entscheidung nach Jahren des Kunststudiums samt Examen für das Lehramt an Höheren Schulen ,Kunstgeschichte an der ehrwürdigen Eberhard Karls – Universität Tübingen zu studieren. Hier hoffte ich die wissenschaftlichen Weihen für meine Kunstpraxis und -Erfahrungen zu empfangen. Das klappte ein Stück weit. Sogar ein großes Stück. Bis mir dämmerte, dass meine selbstverständliche Annahme der Kooperation von Kunstgeschichte und Kunst / Künstlern falsch war.

 

 

 

 

 

 

 

„Wenn der Käfer anfängt über die Welt und sich selbst zu reden, dann ist das rebellisch und gehört unterbunden.“ (art77blog.axel-von-criegern.de. Nr.328)

Skizzen zum redenden Käfer.(©️voncriegern 2023)

„Dieses Spiel der drei Ebenen macht den Blog und das Buch so spannend. Die ersten beiden Ebenen machen beide für „die# Wissenschaft“ wahrscheinlich sehr unverdaulich, weil sie Zweifel an deren Besser-Wissen nähren könnten. Da versucht jemand im Selbstversuch, das Unerklärliche unserer inneren Muster zu erklären. Die Wissenschaft kann es nicht. Das kränkt sie. Dem Selbstversuch fehlt die statistische Evidenz; das wirft sie triumphierend ein. Solange die Wissenschaft die Künstler wie Käfer beobachten und beschreiben kann, behält sie immer recht, weil sie stumme Objekte bleiben. Wenn der Käfer anfängt, über sich und die Welt zu reden, ist das rebellisch und gehört unterbunden.Und das Buch muss in den Giftschrank.“  (aus einem unveröffentlichten Text von #Ernst Gumrich bezogen auf art77blog und das Buch #„Wie geht Kunst?“, edition canz, 2019.)

 

Künstllicherische und künstliche Intelligenz(art77blog.axel-von-criegern.de; Nr.379)

„Altar der Gegenfüßler.“ ©️voncriegern 2022/2023 Buchsbaum H. 9cm Acrylfarbe,Klarlack

Mit einer gewissen Verzögerung konnte mir mein Freund und Buchhändler „Don Quichotte“ ein Buch besorgen, an dem ich brennend interessiert war: „Georg Baselitz, Alexander Kluge. Weltverändernder Zorn. Nachricht von den Gegenfüßlern. Bibliothek Suhrkamp, 2017“. Die Banderole um den Einband verkündet nach Art der Star-Werbung : „Georg Baselitz und Alexander Kluge erstmals gemeinsam.“ Von den vielen Gedanken, die mich bei der Lektüre beschäftigen, sind mir zwei wichtig. Da ist die Überraschung angesichts der Fülle lockerer und zugleich energischer Zeichnungen von Baselitz, die zum Thema #Hokusai über Jahrzehnte entstanden sind. Und das zweite ist die Kühnheit mit der Kluge seinen Beitrag als Texte der „#Gegenfüßlerohne erkennbaren Bezug den Bildern entgegenstellt. Und das wurde von beiden Autoren offensichtlich getragen. Jedenfalls ein aufregendes Lese-Erlebnis  und ein Produkt hoher #künstlerischer Intelligenz.

Bei mir ratterten die Maschinen :habe ich auch solche  ästhetischen Prinzipien? Spuren künstlerischer Intelligenz? Formen für die Verbindung zweier oder mehrerer Kunstgattungen? Ja, aber eher statisch, eher formal und strukturell. Im Grunde ist es das Raster. Das Raster lebt, pulsiert, wächst und schrumpft, dehnt sich in den Raum aus -ohne Grenzen, oder muss beschnitten werden. Das Raster kann  Gerüst für schlingende, schlingernde Formen sein oder Aktionsraum für kleinere Elemente.

Neugierig gab ich in Suchmaschinen „künstlerische Intelligenz“ ein. Es gab wohl Zweifel an der Ernsthaftigkeit meiner Frage. Die Antworten waren durchgängig „künstliche Intelligenz“. Dabei geht es mir genau um das, was wohl beim heutigen Informations-und -forschungsstand nicht vorstellbar ist. Künstlerisches Denken und Handeln sind an den Menschen gebunden.Sie stehen für Freiheit, Subjektivität, Innovation, Schönheit. Das, was wir heute KI (AI) nennen sind bewundernswerte wissenschaftlich-technische Leistungen. Sie setzen Intelligenz voraus und können sehr wohl auch ästhetisch relevant sein, künstlerisch sind sie jedoch nicht.Was aber durch alle Zeiten besteht, ist das Spiel mit den Realitätsebenen, das Einbrechen des Überwirklichen in die Realität, das Erscheinen ohne unser Zutun, das Erschrecken, die Angst, das Einschüchtern, das Orakel, die Totems, das Unerklärliche…In diesem Sinne brauchte es für die Herstellung der Puppe „#Olympia“ in #HoffmannsErzählungen oder die singenden Nachtigallen Chinas künstlerische und künstliche Intelligenz.

Eine nicht vorgesehene Änderung als Rettung einer Skulptur. (Art77blog.axel-von-criegern.de; Nr.378)

Das ist so das Schlimmste was beim Herstellen einer Skulptur passieren kann: ein wichtiges Stück bricht ab. In meinem Fall war das wichtige Stück aber auch das Sorgenkind. Ich hatte mich zu sehr auf die Ausarbeitung des Kopfendes eines Lindenstammes versteift und den Rest vernachlässigt. Beim Versuch das auszugleichen, brach ein großes Stück eines „Hohlkörpers“ in Form einer ausgehöhlten Frucht ab. Natürlich war ich erst einmal „sauer“ auf mich. Dann dämmerte es mir, daß hier das Holz, oder die Skulptur „gedacht“ hatte. Der Bruch öffnete nämlich das abgeschlossene Form-Ensemble für die weitere Bearbeitung der ganzen Skulptur. Besagter Hohlkörper war längst zum „Fremdkörper“ geworden.

Das Bruchstück hatte eine interessante Schalenform. Ich erinnerte mich an eine Skulptur, die ich vor Jahren aus einem Robinienstamm gemacht habe, bei der Vergleichbares passiert war (#art77blog. Nr. 84; Juli 2017. # vergl.“Wie geht Kunst?“, Edition Cantz 2019). Damals habe ich die Weiterverwendung des Bruchstücks unter dem Stichwort Recycling diskutiert. In meinem akuten Fall erlebte ich den  ästhetischen Zuwachs sowohl des Bruchstücks als auch der gesamten Skulptur.Jetzt suche ich noch Möglichkeit das polierte Bruchstück als selbstständige Kleinplastik zu präsentieren. 

Eine künstlerische DNA? (Art77blog.axel-von-criegern.de. Nr. 377)

AXEL VON CRIEGERN, „LEBENSBAUM“, 2022 BUCHSBAUM H. 15CM

AXEL VON CRIEGERN, o.T. (Work in progress 2021/2022)

Linde, H. 70cm

Wenn ich auf über 60 Jahre meiner Holzbildhauerei zurückschaue,  überrascht mich immer wieder die Langsamkeit der Entwicklung. Ältere Arbeiten können viel moderner erscheinen, als aktuelle. Es ist aber nicht nur der Faktor #Zeit, sondern auch  die auffallende #Wiederkehr der Formen. Sie scheinen einem geheimen #Kanon zu folgen. Einen amüsanten  Anstoß bekamen meine Überlegungen dadurch, dass mein Sohn @Marc eine meiner “Miniaturen“, die ich als Postkarte vor blauem Grund druckte, für eine meiner grösseren aktuellen Arbeiten hielt. 15 cm und 70 cm! 

Bei der Frage nach grundlegenden Konstanten und Strukturen  von Material  stiess ich auf  das Thema DNA und ihre Struktur  (Wikipedia#Struktur#Doppelhelix) . Für einen Moment war ich sogar versucht die diagonale Dynamik meiner Skulpturen in eine wie auch immer (un-)mögliche Beziehung zur „Doppelhelix“, also der Anordnung des menschlichen Erbgutes zu sehen! Weit weg, am Horizont der Forschung könnten hier Antworten auf die Frage nach dem künstlerischen Stil, zeitlichen, materialen,  technischen, psychischen Konstanten und Variablen bei Künstler*innen zu finden sein.

Forscher*innen , die sich Tag und Nacht mit der Erforschung des Lebens herumschlagen, mögen solche Fantasien jeglicher Grundlagen entbehren. In der Kunst müssen sie erlaubt sein!

 

Väterliches Erbe: Figuren in intimen Räumen :Weihnachtskrippen (art77blog.axel-von-criegern.de, Nr. 376)

 

Axel v.C. Ein Bischof belauscht Leute, die den hl. Martin anflehen, der neue Bischof zu werden. 2012, Lufttrocknender Ton, Aquarellfarben

Friedrich von Criegern: Krippen 1960er Jahre

 

Axel v.C. Modell nach Jan Steen(1626-1679): „Lustige Gesellschaft auf einer Gartenterrasse“, 2006; Lufttrocknender Ton, Aquarellfarben, Sperrholz

 

Bei den Recherchen zum Werk meines Vaters Friedrich von Criegern stieß ich   auf Skizzen und Fotografien von Krippen. Sie entstanden, ohne mich sonderlich zu beeindrucken, in den  1960er Jahren. Meine Lust mir Szenen und Themen mit Hilfe kleiner Modelle klarzumachen, kann ich mir dennoch daher erklären. Bestätigt sehe ich das durch die architektonischen Elemente. Sie schaffen über die Örtlichkeit hinaus eine intime Atmosphäre . Für mich bedeutet das eine freundliche Distanz zu den Szenen, die sie zum „Spielplatz“ macht.

Axel v.C. Ein Bischof belauscht Leute, die den hl. Martin anflehen, der neue Bischof zu werden. 2012, Lufttrocknender Ton, Aquarellfarben

.#Weihnachtskrippe #Krippe # Intimität #Vater #Schnitzen #Holz #Ton #Aquarellfarben #art77blog, Nr. 375 #Wikipedia #Jan Steen #Gartengesellschaft #Metropolitan Museum New York #Bild-Bild-Kommunikation #Kopäd @axel von criegern (Wikipedia),#art77blog.axel-von-criegern: „Wie geht Kunst?“ (edition cantz 2019).

Begegnung mit dem Vater (art77blog.axel-von-criegern.de Nr. 375)

Axel v.C.„Figuren-Gruppe“, Relief 1962. Lindenholz

Wenn man Ordnung in seine  Sachen bringen will, stolpert man unweigerlich über die künstlerischen Vorfahren in der Familie. In meinem Fall ist es mein Vater. Er war Holzschnitzer und war nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft , von meinem sechsten Lebensjahr an, mit seiner Schnitzkunst allgegenwärtig.. Ihm direkt zu folgen, kam für den Jungen überhaupt nicht in Frage! Heute stecke ich mitten in der Aufarbeitung.

Axel v.C.„Kleine Figuren-Gruppe“,1963/64
Axel v.C. „Familie“ 1967/68. Rundplastik;Lindenholz, Aquarell-Farben
Axel v. C. „Urholz“ 1968. Apfel poliert . 20×20 cm: Neubeginn, :Freimachen von der „illustrativen“ Darstellung.
Friedrich v.C. Der hl. Franziskus predigt den Fröschen. 1980. Linde
Friedrich v. C.Hl. Franziskus, Detail, Linde
Friedrich v.C. Kruzifix, ca. 1955, Linde

 

Friedrich v. C. (Mein Vater). Der Hl. Franziskus predigt den Fröschen .1980 Montage mit einem beschädigten Kruzifix(ca. 1955) :AVC. Lindenholz. Rechts davon ein Troll. Diese Assemblage spricht für meine Ratlosigkeit angesichts der väterlichen Kunst.

Irgendwann hatte ich den Corpus von dem glatten Holzkreuz getrennt. Ohne den Halt des Kreuzes brach ein Arm ab. Ein hl.Franziskus, der zwei Fröschen predigt,  den uns mein Vater zum Einzug in das Haus in der Froschgasse geschenkt hatte, war seine letzte Arbeit. So berührend die Idee und Geste waren, so wenig wurde ich als inzwischen 40-jähriger „Kollege“ mit der Figur warm. Irgendetwas stimmte mit den Proportionen nicht. Als dann der Kruzifixus zum zweiten Mal, diesmal künstlerisch „gefoltert“ wurde, dienten die Arme des Franziskus als Aufhänger für den Gekreuzigten. Ich denke es ist nachvollziehbar, dass mir erst jetzt, anlässlich der Aufarbeitung meiner eigenen Arbeiten, in dieser eigentlich zufälligen und beiläufigen Montage mein nie ganz geklärtes Verhältnis zu dem Künstler-Vater vor Augen geführt  wird.

#“geordnet hinterlassen…“(art77blog Nr.374)