Eine kurze Besinnung darauf, was „#social media“ sind: Facebook ist als Mitteilungs-und -Tratsch-Medium von und für Studierende erfunden worden, Instagram als schnelles Medium zum Veröffentlichen von Fotos und auf Twitter können „tweeds“, Mitteilungen, Positionen und Meinungen verbreitet werden. Ein Künstler -Blog, der anhand von eigenen Bildern und Gedanken wöchentlich für die Kunst, das Leben mit Kunst und künstlerische Wahrnehmung entwickelt, hat da keinen Platz.
„art77blog“ist zwar erklärtermaßen nicht als akademisches, sondern allgemein verständliches ‚Format‘ entwickelt worden, passt aber aufgrund des regelmäßigen Erscheinens (seit 2016 jede Woche Freitags), die Einbindung von Bildern in Gedanken, das Bemühen um Kontinuität verbunden mit unterhaltsamen und didaktischen Beiträgen nicht zur Schnelllebigkeit der social media. Der blog stellt sich quer zu den rechnerischen Filtern, der Häufigkeit der Nennungen, der Schlagwörter, Algorithmen und „influencing“. Es gibt nichts zu verkaufen, eine Behandlung als Verkaufsplattform mit dazugehöriger Werbung greift nicht.
Ich gebe zu, dass ich ziemlich besessen bin von meinem Projekt und ich reagiere auf die mediale Umgebung meines blogs. Auf Facebook habe ich neben „art77blog“ ein weiteres , weniger spezielles Konto „Axel von Criegern“ eingerichtet. Es vernetzt mich mit (heute) 1710 Freundinnen und Freunden. Relativ spät erkannte ich die Bedeutung von Instagram letztlich auch für den blog. Der account „voncriegern“ hat 514 follower. Die im Trommelfeuer der Social Media geradezu befremdlich erscheinende „Monotonie“ von „art77blog“ versuche ich dadurch lebendiger zu gestalten, dass ich mehrmals in der Woche Ergebnisse meiner aktuellen Arbeit, aber auch Signale des künstlerischen Lebens auf ein Instagram-Konto stelle (voncriegern), die mit Facebook geteilt werden. Zwar bietet Instagram keinen Link zu „art77blog“ an, aber als Hashtag verweise ich auf den blog. Im Moment bemühe ich mich darum mehr von den „Axel von Criegern“ – Freundinnen und Freunden für das Abo von“art77blog“ zu gewinnen.
Warum ich diese Situation aber als „stress“ empfinde, muss ich erklären (s. Beitragsbild):
Jeden Freitag der Woche nach dem Veröffentlichen des Blog-Beitrags wenden sich meine Gedanken einem neuen Thema zu. Diese entstehen entweder zu einem beim Gestalten auftretenden künstlerischen Problem oder Thema oder werden gedanklich erarbeitet und vom Entwurf des Beitragsbilds begleitet.
Neben den dafür notwendigen Recherchen entstehen fast täglich Beiträge für Instagram. Das sind meistens kleinere Arbeiten, Funde, Beobachtungen oder Zeichnungen, die zum Fernsehen entstehen. Damit bemühe ich mich um Präsenz und Verbindungen zum Kern-Projekt “art77blog“.
Wenigstens in einem Punkt gelang es mir Stress abzubauen. Durch das Covid-19- bedingte engere Zusammenleben wurde meine Frau Zeugin meines Engagements für den Blog. Ich glaube das war der wichtigste Faktor bei meinem Media-Management!
English Summary
When I started my blog „art77blog“ 5 years ago with WordPress I didn’t expect any stress. But exactly this became more and more important. The actions on Facebook, Instagram and Twitter are not really supporting an art blog. Basically is there no room left for reflections and discussions. After some years I found out that I can’t publish the bloc without watching the medial environment. So I filled up the weekly gap between the Fridays with minor posts on Instagram („voncriegern“) to show presence and continual activity. As next step I tried to invite as many as possible from my 1700 friends of my facebook account „Axel von Criegern“ to follow „art77blog“. This way I hope to make my life as artist, author and blogger more comfortable. One probably decisive item is the fact that during the COVID-19 shutdown my wife learned and accepted the seriousness of my blogging.
#Die Seite „Kunst und social media“ im Internet (Google) gibt nicht nur einen Überblick über die wissenschaftliche Diskussion dieses Themas, sondern auch Informationen zu Ausstellungen, Interviews mit Kuratorinnen und Kuratoren, Redakteurinnen und digital arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern. Sehr interessant“