Jeder kennt heute den Bahnsteig 9 3/4 aus Harry Potter. Eine wunderbare Idee, die für das Konzept dieser Romanfolge steht. Ich sehe mich permanent auf dieser Schwelle zu einer anderen Welt. Oft war das auch ein Auftrag für den Illustrator. Gar nicht so einfach! Soll doch diese andere Seite für Leser und Leserinnen so überzeugend wie möglich werden. (Vergl. die von mir für den Klett Verlag gestalteten Deutschbücher „Lesezeichen“ und “ Sprachschlüssel“) Hier ackern heute die Entwickler von Computerspielen und Fantasy Filmen. Am meisten Laune macht es mir, wenn vor meinen Augen unerwartet Gestalten und Gesichter aus einer anderen Welt hervortreten. Dass für viele Künstler das Eindringen fremder Welten, bzw. ihr Eindringen in diese zur Obsession werden kann, ist bekannt. Hier denke ich an die mittelalterlichen Darstellungen von Fremdheit (Meeresungeheuer) oder von absoluter Bedrohung ( Fegefeuer, jüngstes Gericht oder Goyas „Capriccios“). Mir liegen die Obsessionen weniger. Mehr unterhält mich wenn mir Dinge in völlig unverfänglichen Situationen in den Blick springen. Das galt z. B. für die alien- Maske, die ich als Achse eines schwarzen Müllcontainers entdedeckte. Ein anderes Thema ist es dann derartige Fundstücke in umwerfende Metall-Skulpturen etwa von Anthony Caro ( z.Z. Im Museum Schütte in Düsseldorf ) verarbeitet zu sehen. Ich war hingerissen und beschämt. Hatte ich doch diesen 1924 geborenen Schüler Henry Moors nicht seinem Rang entsprechend „auf dem Schirm“ gehabt.
English summary
Track 9 3/4
you probably remember the track where Harry Potter and his friends started to Hogwarts. It is the entrance in a magic and mysterious world. In a way artists live aleays on the boarderline to Hogwarts. You don’t need a train to get there. Some days before I stepped right in an aliens‘ mask watching me from a black plastic waste container. In an italian market hall leads a wonderful stair into nowhere. The day before yesterday I visited a show with metal sculpures of the 1924 born Anthony Caro ( Düsseldorf). He transformed abandonded materials of the industrial world in amazing, beautiful works of art. I say this because used things mustn‘ t necessarily end as trash art.