Mit meinen Überlegungen zum “Urtext” (Nr. 397) ist etwas schief gelaufen.Nicht nur was das kalte und unfreundliche Wetter angeht, sondern auch beim Veröffentlichen..Insgesamt war mir in diesen Wochen die Lust auf Kurzgeschichten abhanden gekommen. Das Thema “Urtext” wird mich zwar immer wieder beschäftigen, aber auf die Schnelle ist das nicht zu schaffen. Es mag an dem wunderbaren Mai-Wetter liegen, dass ich mir die schon geschriebenen Seiten noch einmal zur Hand nahm-und sie ganz gut fand. Parallel dazu. gewannen meine Bilder wieder an Kraft und Selbstständigkeit, Insgesamt wuchs das Vertrauen in die entspannte Koexistenz von Text und Bild und damit der optimistische Blick in die Zukunft..
Monat: Mai 2023
Die Suche nach dem Urtext (art77blog.axel-von-criegern.de Nr.397)
Das Zusammen- und Ineinanderwirken von Text und Bild gehört seit den frühen 1960 er Jahren zu meinen Interessen. .Dafür habe ich viele Beispiele, die man in meiner Bibliografie findet. Jetzt drängt mich das Bewusstsein der verbleibenden Lebenszeit .zu einer Zusammenfassung und Weiterführung. Wie so oft muss ich mir dabei Mut zu sprechen. Wie wärs mit einem deutlichen: “Wir schaffen das!!”?
#u.a. Vom Text zum Bild. Wege ästhetischer Erziehung. 1996
Für einen Abend Daniel Richters Assistenten (art77blog.axel-von-criegern.de Nr.396 )
Am Eröffnungsabend der großen #Einzelausstellung in der Kunsthalle Tübingen (Kuratorin Nicole Fritz), habe ich eine Reihe von iPhone Fotos von Besuchern und ausgestellten Bildern gemacht.
.“Nackte” Fotos nach Art der Kataloge hätten mich gelangweilt. Spannender waren die Beziehungen zwischen den Figuren im Raum und den Exponaten. Es waren eigene Motive. Die Bilder hatten keine Beziehungen zu den Menschen und die Stücke Mensch, nicht zu den angeschnittenen Teilen der Bilder.. Sie verschoben sich nach Art der Schattentheater. Es gab auch alle möglichen Bewegungen in die Tiefe des Raums. Ganz vorn spielte ein Kasperltheater . Gretel (Kuratorin) trieb den Kasper (Künstler) immer wieder dazu an die richtigen Stichwörter zu geben . Das war bei einem widerspenstigen Burschen wie dem Kasper gar nicht einfach. Oft merkten wir gar nicht, daß wir alle in dieses Spiel einbezogen waren. Aber was wäre ein Kasperltheater ohne Schrecken und ohne Warnschreie. Selbst unsere gehorsam folgenden Blicke waren Teil unsere Rolle als Assistenten.
#Daniel Richter. Kunsthalle Tübingen, bis 3. Oktober, 2023
Porträt eines #smileys (art77blog.axel-von-criegern.de Nr.395)
Ein großer Porträtmaler war ich nie. Und gerade jetzt, wo es um ein repräsentatives Geschenk geht, fällt mir ein Porträt des zu Beschenkenden ein. Also muß ein grundierter Keilrahmen gekauft werden, die Acrylfarben ergänzt und die Pinsel gesichtet werden. Als Hilfs-Material suche ich alle verfügbaren Fotos zusammen. Jetzt wird die längere Mal-Abstinenz spürbar. Kaum sitze ich vor der Leinwand, fehlt ein geeignetes Wassergefäß. Die Vorstellung eines repräsentativen Porträts, erwies sich zudem als rechte Falle. Die Folgen waren unendliche Korrekturen, Übermalungen, wachsende schlechte Laune und die Angst vor dem drohende Scheitern. Nach dem Mittagessen und in der dann einsetzenden Schläfrigkeit tauchte plötzlich ein extremes Motiv auf, das mir neue Hoffnung gab. Die Farbe des angefangenen Bildes war soweit getrocknet, daß ein Neustart möglich war. Mit dem auf den Kopf gestellten Wassergefäß setzte ich mitten in die Fläche einen Kreis. Als nächstes verwendete ich diesen Kreis als Schablone für ein gespritztes Grün. Jetzt schien mich mitten aus dem Kreis die nicht abgedeckte Mittelpartie des Porträts anzuschauen. Irgendwie fand ich das Gesicht hinter dem Bullseye als Gag und sprang auf ein anderes Motiv auf. Ein „Smiley“ schien mir die perfekte Verweigerung eines repräsentativen Porträts zu sein. Sozusagen ein negatives Porträt. Mich überraschte dieses Ergebnis und war für mich eine verblüffende Lösung- ein etwas anderes Porträt!. In seiner Art auch repräsentativ.