The work of art doesn‘t change -we change! (art77blog.axel-von-criegern.de Nr.304)

It was the sunny day before yesterday when we made a trip to Sankt Wolfgang at the Wolfgangsee near Salzburg.
I remember the „Pacher-Altar“, a ‚pentaptylon‘, from my art history studies. A notable blend of early italian renaissance and north alpine art. The only completely preserved work at its original location (in situ) of the tirolian sculptor and painter Michael Pacher (1435-89), dating from 1471-79.
This Book knowledge was in the following years, i.e. since 1970 overlaid by a sociological, political concept of a more trivial culture.
And now this: Thousands of tourists pushing, eating, chatting, noisy , looking for what? A pilgrimage without a goal besides travel souvenirs…

Entering the parish and pilgrimage church Saint Wolfgang we dived in a different world of complete silence. The splendor and wealth of the gothic-baroque interior was breath taking. And then the central St.Wolfgang altar with its incomprehensible plenty of sculptures, with fluttering vestments, delicate architectural structures and paintings in suggestive colors. It was a rare moment of touchable past- not only physically. Not to forget the intricate stories of the iconography ( remember your christian education?) It was the experience of a cultural pilgrimage.
I left the church relaxed, no longer disturbed by the jostling crowd. Not only the tourists, even the beach life immediately behind the choir belonged now to this (certainly not always so) wonderful world.

# art77blog, Nrs 1-304 #Michael Pacher #Sankt Wolfgang #pilgrim church #gold #vestments #sculptor #tirolian #Pacher Altar #Sankt Wolfgang im Salzkammergut #Austria #art histoy #renaissance #italian #north alpine #gothic #baroque #pilgrimage goal #touchable past #beach life

Es war sonnig als wir vorgestern einen Abstecher nach Sankt Wolfgang am Wolfgangsee bei Salzburg machten.
Ich kenne den „Pacher-Altar“, ein ‚Pentaptylon‘, aus meinem Kunstgeschichte-Studium. Eine bemerkenswerte Mischung aus italienischer Frührenaissance und nordalpiner Kunst. Das einzige vollständig erhaltene Werk des Tiroler Bildhauers und Malers Michael Pacher (1435-89) am Originalstandort (in situ) aus den Jahren 1471-79.
Dieses Buchwissen wurde in den Folgejahren, also seit 1970, von einem soziologischen, politischen Konzept einer eher trivialen Kultur überlagert.
Und nun das: Tausende von Touristen drängeln, essen, plaudern, laut, was suchen sie ? Eine Wallfahrt ohne Ziel neben Reisesouvenirs… Beim Betreten der Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Wolfgang tauchten wir in eine andere Welt der völligen Stille ein. Die Pracht und der Reichtum des gotisch-barocken Interieurs waren atemberaubend. Und dann der zentrale St.Wolfganger Altar mit seiner unfassbaren Fülle an Skulpturen, mit flatternden Gewändern, filigranen Baustrukturen und Malereien in suggestiven Farben. Es war ein seltener Moment greifbarer Vergangenheit – nicht nur physisch. Nicht zu vergessen die komplizierten Geschichten der Ikonographie (erinnern Sie sich an Ihre christliche Erziehung?) Es war das Erlebnis einer kulturellen Pilgerfahrt.
Entspannt verließ ich die Kirche, nicht mehr von der drängenden Menge gestört. Nicht nur die Touristen, auch das Strandleben direkt hinter dem Chor gehörte nun zu dieser (nicht immer) wunderbaren Welt.

Eine bewegte Geschichte (art77blog,Nr.193)

Axel von Criegern, Eine bewegte Geschichte, Aquarell, 41×30 cm, 2019 ©️AvC
Die Geschichte der Kunst nach der #französischen Revolution war ausgesprochen bewegt. Frei von den Zwängen und Vorgaben der feudalen und kirchlichen Auftraggeber ging es um neue Konzepte. Die #deutsche Romantik ( #Philipp Otto Runge!) spielte dabei eine wichtige Rolle. Die #Abstraktion um 1900 war dann die auch nach Außen sichtbare Autonomie der Kunst. Offen und beileibe nicht ausdiskutiert ist #die Frage der Inhalte und ihrer Vermittlung.
Nach einer längeren Zeit der Theorie-Arbeit suchte ich meine ‚Wahrheit‘ mit Hilfe eines Aquarells. Geübt locker entwickelten sich Zeichen -Knoten und Farben. Diesmal wollte ich aber dem Betrachter Hinweise zur „Lektüre“ des Bildes geben indem ich durch ‚Richtungs‘- Striche Bezüge herstellte. Demselben Zweck dienen die aus dem Comic vertrauten Zeichen für Bewegungen und die Schrift-Krizel. Sie vermitteln den Eindruck hörbarer Kommunikation in einer sehr ‚bewegten Geschichte‘.
Eine auslösende Funktion hatte für mich die Lektüre eines Aufsatzes von:
#Michael Lingner „ Text-Transformationen. Exemplarische Übergangsformen zwischen künstlerischem Schaffen und begrifflichem Denken.“ In: Eleonore Louis und Toni Stooss (Hg.) Die Sprache der Kunst. Die Beziehung von Bild und Text in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Katalog München, Frankfurt a.M. 1993/94. Buchausgabe Edition Cantz S. 101-118.

English Summary
The european art before the french revolution was bound to the feudal courts and the church. They determined form and content. After that the artists had to encorporate in a completely new way meanings and messages in their work. ( See the theoretic work of the german romantic painter Pilipp Otto Runge). A next step to autonomy was the coming up of abstract painting around 1900. But the result was an alienation of viewer and work. To communicate the ways of new meanings and concepts is a challenge for theoreticians, artists and art educators. In my picture I employed signs which are similar to that of comics.