Jeder Mensch, der Kunst als Lebensinhalt oder „Lebensmittel “ wählt, muss sich daran gewöhnen, dass es nicht immer nur Höhenflüge gibt. Das unangenehme Gefühl abzustürzen oder vor verschlossener Tür zu stehen, führt zu Selbstzweifeln. In einem sochen Moment las ich vorgestern einen Satz des Malers Ansgar Jorn, der einen bitter-süß lächeln lässt: “ Kunst ist das, was man nicht kann.“ Also probiere ich den ‚Neustart‘ ohne Kunst- Absichten. Ich lasse einen Zeichen-Teppich wachsen (kann ich im Schlaf), zeichne zwei Becher mit Stiften, zum Einschlafen, und dann noch drei Frauen, die ich nüchtern beobachte, mit magerem Ergebnis. Ich will nicht klein beigeben. Mit Farbe und Kaffeesatz bringe ich etwas Leben in die Bude. Das ist noch nicht umwerfend, aber der Schock scheint überwunden zu sein. Genauso unberechenbar wie die Ernüchterung zuschlug, wachsen die Lebensgeister wieder. Möglicherweise wirkten kleine Erfolge bei meiner aktuellen Holzarbeit oder eine gelungene Computer- Grafik als Verstärker.