The loneliness of the artist/ Die Einsamkeit des Künstlers (art77blog.axel-von-criegern.de; Nr. 308) in

Die Einsamkeit der Künstler. Blackliner, Grafit, Marker.©️Axel von Criegern 2021
„Die Einsamkeit des Künstlers“(Details)


The day before yesterday I ran a true theory marathon. My wife went to a meeting of her bridge club and I paged through a couple of art books. Soon I found out that Lisa Lee had edited books about Isa Genzken, a german artist, born 1948. In one of them I found an interesting essay about the art of Genzken: „From Modernist Autonomy to the Culture Industry“. (Benjamin H.D. Buchloh in „Isa Genzken ed. by Lisa Lee, October File 17, Harvard Press). Another one a was a catalogue by Isa Lee, „“Sculpture as World Receiver“. Here she refers to a series of Genzken-sculptures. Another thrill was the Auto Biography of Marina Abramovic. I had seen her retrospective at the Kunsthalle Tübingen a couple of days before and with this blend of fotos,videos and films in my mind it was a great experience. Both artists tell us about the esthetic of central human subjects like nature as vital and spiritual‘ dimension(Abramovic) or volume, body, space (Genzken).
What me impressed most of all was the conviction of both artists to make these dimensions accessible to the public through their works and actions. It was the focussing on that here and now that touched me more than their awsome works. I accepted that grateful as support of my own efforts.

Vorgestern bin ich einen echten Theoriemarathon geraten. Meine Frau ging zu einem Treffen ihres Bridgeclubs und ich blätterte in ein paar Kunstbüchern. Bald stiess ich darauf , dass Lisa Lee Bücher über Isa Genzken, eine deutsche Künstlerin, geboren 1948, herausgegeben hatte. In einem davon fand ich einen interessanten Aufsatz über die Kunst Genzkens: „From Modernist Autonomy to the Culture Industry“. (Benjamin H.D. Buchloh in „Isa Genzken ed. by Lisa Lee, October File 17, Harvard Press). Ein weiteres war ein Katalog von Isa Lee, „Sculpture as World Receiver“. Hier bezieht sie sich auf eine Reihe von Genzken-Skulpturen.
Ein weiterer Nervenkitzel war die Autobiographie von Marina Abramovic. Ich hatte ihre Retrospektive in der Kunsthalle Tübingen ein paar Tage zuvor gesehen und mit dieser Mischung aus Fotos, Videos und Filmen im Kopf war es eine tolle Erfahrung.
Beide Künstler erzählen von der Ästhetik zentraler menschlicher Themen wie der Natur als vitale und spirituelle Dimension (Abramovic) oder Volumen, Körper, Raum,Sprache, Kommunikation (Genzken).
Am meisten beeindruckt hat mich die Überzeugung beider Künstler, diese Dimension durch ihre Werke und Aktionen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es war die Fokussierung auf das Hier und Jetzt, die mich mehr berührt hat als ihre großartigen Werke. Das habe ich dankbar als Unterstützung meiner eigenen Bemühungen angenommen.

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Raum und Bildraum (Nr. 100)

 

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Anlässlich einer Ausstellungseröffnung ging es u.a. um die „Abwesenheit des Menschen“ auf den ausgestellten Bildern von 3 Künstlerinnen.(1). Das regte mich dazu an mich selbst über meine eigene Einstellung zu Figur, Raum, Platz zu befragen. Ich machte mit dem mir im Blut liegenden ´visuelle Denken´  Notizen, Skizzen, Zeichnungen.

Die farbige Skizze entstand als ich aus dem Fenster eine kleine Gruppe, die vor dem benachbarten Teeladen gelegentlich  musiziert und das sich auf der gegenüberliegenden Strassenseite versammelnde Publikum beobachtete. Hier entstand ein Raum durch die Aktivitäten des Musizierens und des Zuhörens, Tanzens oder Weiterbummelns. Als sich diese Situation aufgelöst hatte, versuchte ich die raumbeschreibenden Linien mit einem Grafitstift zu erfassen.Interessant ist wie rasch sich dabei Eindrücke eines aus einer Fotografie extrahierten Liniengerüsts einstellen.

Meine Versuche die Sprache zur Klärung heranzuziehen, waren interessant, aber für meine Fragestellung nicht weiterführend. Dennoch stieß ich auf erhellende Unterschiede;  „Volk ohne Platz“ entlarvt das Pathos von „Volk ohne Raum“. Allerdings können Plätze vor allem der politischen Erinnerung mit gewaltigen Gefühlen aufgeladen sein.

In meinem künstlerischen Alltag kann ich mit einem Begriff von Raum, der diffus und offen ist, leben. Das ist wohl auch durch sich im Laufe der Zeit wandelnde Untersuchungen und Vorstellungen von Dimensionen, Zeit, Universen, Geschwindigkeit beeinflusst. Dagegen ist ein Platz begrenzt, flach,  masstäblich und perspektisch darstellbar. An dieser Stelle stieß ich allerdings auf Erwin Panofskis frühe Überlegungen aus den 20 Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts zur „Perspektive als symbolische Form“. Und da hört die Einfachheit schon wieder auf.(2) So bildet sich dann mein diesbezügliches Grübeln ab.

Es bleibt dabei, daß ich durch und durch Ikonologe und Strukturalist bin! Sozusagen immer noch auf der Linie der klassischen Moderne seit der Auflösung des Lichtkontinuums durch Turner und die Impressionisten, über den Kubismus bis zum Bauhaus und Folgen. Wie in einem offenen Buch finde ich diese Entwicklung bei Piet Mondrian vom frühen Apfelbaum bis zu einem Victory Boogiewoogie zusammengefasst. Völlig entspannt  malte ich noch am selben Tag dieses kleine Aquarell zum Thema Raum. Und zwar ohne theoretischen Rückhalt!

(1)“Ausblicke“- Carola Dewor, Hannelore Fehse, Johanna Jakolwlev, Zehntscheuer Rottenburg a.N., 17.09. bis 12.11.2017. Einführung Dagmar Waizenegger

(2) Erwin Panofsky: Die Perspektive als „Symbolische Form“. In: Vorträge der Bibliothek Warburg 1924/25. Leipzig/ Berlin 1927

English Summary

As an artist Raum/space is somehow unlimited and unstructured for me.Practising drawing and painting you run into the question of perspective. Erwin Panosky liberated us in the twentier years of the last century from perspective as artistic dogma. And it were artists as Turner, the impressionists, cubists and the Bauhaus going this way even earlier. I consider myself as Iconologist and Structuralist and show my approach to the matter in a few scetches.