Gegen den Stillstand (art77blog.axel-von-criegern.de Nr.343)

Die Künstler-Familie

Die Sache mit der Systemtheorie (s. Nr. 341 u.342) hat angesichts des “Rucks”, der “Zeitenwende”, der Waffenexporte und der Erhöhung des Verteidigungsetats, der Diskussion um “Helden”, der Missachtung des Völkerrechts u.v.a.m. einiges von ihrem Glanz verloren. Unser gepflegter Pazifismus und damit unser gehütetes gesellschaftliches Ruhekissen muss befragt und überprüft werden.

Was die Kunst angeht, gibt es berechtigte Diskussionen zum politischen Engagement. Bei mir hat das etwas anderes ausgelöst. In den letzten Tagen habe ich mir vermehrt Gedanken dazu gemacht, wieweit meine “reflektions” überhaupt zielorientiert sind, sein sollen, sein  wollen. Obwohl ich bisher nie als solche formuliert kann ich Ziele aufzählen: Als erstes klären, was Kunst überhaupt ist, ob es Regeln, Zwecke, Erklärungen für ihre Entwicklung, ihre Begriffe, Verhältnis  zu Gesellschaft und Politik gibt. Ein nächster Zielkomplex gilt der Frage wieweit eigene künstlerische Produktion hilft Kunst besser zu verstehen. Meine aktuellen Ziele sind weniger theoretisch sondern Versuche die eigenen künstlerischen Fähigkeiten und Möglichkeiten in ihrem aktuellen Entwicklungsstand zu erproben und zu überprüfen. Praktisch bedeutet das Aufträge anzunehmen und ihre Bearbeitung mit Analysen und Recherchen zu verbinden.(Habe ich eigentlich nicht so vor Urzeiten angefangen?

Ein offensichtlich grundlegender Zweifel nagt  allerdings an der Zielgewissheit: Wie weit untergräbt die künstlerische Praxis und Entwicklung nicht selbst solche im ersten Moment plausiblen Aktivitäten.?  Werden diese nicht bereits im Moment ihrer Formulierung schon wieder überholt und weggewischt?