Die kleinen Dinge (art77blog.axel-von-criegern.de. Nr. 329)

Als meine Frau die kleine Buxbaum-Gruppe frisch eingeölt auf den Eßtisch stellte, geschah etwas besonderes. Es war eine wesentliche Verwandlung einer in langen Arbeitsperioden gegen die Härte des Materials entstandenen, lediglich handgroßen Skulptur, in einen Gegenstand des alltäglichen Lebens. Nun war das kleine Ding kein Gebrauchsgegenstand im üblichen Sinne. Bestenfalls mischte es in der Komposition der Alltagsdinge in einer Nebenrolle mit.

Ich versuchte diese Rolle in meinen Erinnerungen festzumachen. Mit der Härte des Buxbaums verbinden sich fein gedrechselte oder geschnitzte Dinge, die man sammelte und in den beleuchteten Vitrinen der Wunderkammern bewundern kann. Eine andere Erinnerung war Edmund de Waals, 2010 erschienene Familiengeschichte (deutsch 2011: :Der Hase mit den Bernsteinaugen) , die sich um ein Netsuke ,einem kleinen, geschnitzten Gegenstand, der der Befestigung von hängenden Dingen in der japanischen Mode im 18./ 19.Jahrhundert diente, entwickelt. Bei näherem Hinschauen spielt in meiner Entwicklung die Spielzeugwelt immer wieder eine Rolle. So denke ich an meine  TUWOS, ein Völkchen mit Knubbelnasen.

An der Stelle fallen einem die Hobbits und der Herr der Ringe ein. Die wiederum müssen im Zusammenhang der ganzen Märchenwelt gesehen werden. Dahinter verbirgt sich wohl letztlich das kleine  Format, in dem man größere Geschehnisse anschaulich machen kann, ob es sich um das militärische Spiele, die Puppenküche oder die ganze Welt in klein, ( Disney World) handelt.

Aus künstlerischer Sicht spielt das Format insofern eine Rolle als die Verfügbarkeit der Formen begrenzt ist. Wir können nur mit den Formen aktiv spielen, die wir uns angeeignet haben und die wir täglich mit neuem Leben füllen. Vergrößern eines Modells ist noch einmal ein ganz anderes Thema

#Buxbaum #Alltagsdinge #Netsuke #japanische Mode #Wunderkammern #Spielzeugwelt #TUWOS #HOBBITS #Lord of the ring  #DISNEYLAND #MÄRCHENWELT #KLEINES FORMAT #MILITÄRISCHES SPIEL #PUPPENKÜCHE

 

 

When my wife put the little Buxbaum group freshly oiled on the dining table, something special happened. It was a significant transformation of a hand-sized sculpture, created over long periods of work against the hardness of the material, into an object of everyday life. Now the little thing was not a commodity in the usual sense. At best, it played a supporting role in the composition of everyday things. I tried to fix this role in my memories. The hardness of the box tree is combined with finely turned or carved objects that can be collected and admired in the illuminated showcases of the Wunderkammer. Another memoir was Edmund de Waals, 2010 Family History (German 2011: :Der Hase mit den Amberaugen), which revolved around a netsuke, a small, carved object used to fasten hanging things in Japanese fashion in the 18th/19th centuries .century served, developed. On closer inspection, the toy world plays a role in my development again and again. That’s how I think of the TUWOS, a bunch with knobbly noses. This is where The Hobbits and The Lord of the Rings come to mind. These in turn must be seen in the context of the whole fairy tale world. Ultimately, what is behind this is the small format in which larger events can be illustrated, whether it is the military game, the doll’s kitchen or the whole world in small (Disney World).

From an artistic point of view, format matters in that the availability of forms is limited. We can only actively play with the forms that we have acquired and that we fill with new life every day. Enlarging a model is another matter.

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Meta-Art and Social Media(art77blog.axel-von-criegern.de. Nr.328)

Vergangene Woche habe ich weiter über die damit verbundenen Probleme nachgedacht (art77blog Nr. 328). Ein Buch des POP Musik -Forschers Diedrich Diederichsen (Körpertreffer. Zur Ästhetik der nachpopulären Künste; Suhrkamp 2017) hat mir zu einem anderen Blick verholfen. Ich stelle meine festen Vorstellungen von der ´HOHEŃ Kunst zurück und verwende den Begriff „Metakunst“. Ursprünglich für ´Kunst über Kunst` geprägt (Wikipedia), verknüpfe ich ihn mit „Meta“, dem neuen Namen für Facebook samt Instagram u.a.

Der Blick auf eine beliebige Instagram-Seite macht deutlich, daß es sich nicht um ein spezielles Medium für Kunst dreht.

Wie sollen aber Werbung für Reiseunternehmen,Geschichten über Mythen, Fotos von Sonnenauf- und- untergängen, Blumen-Aquarelle, Werbung für einen Projektor, Werke eines Kunst-Beginners aus Kenia und eine Werbung für eine Ausstellung im Hamburger Bahnhof wahrgenommen werden? Hilfreich ist es jedes Bild in den Massenmedien als eine ästhetische Einheit zu betrachten. Die Basis all dieser Einheiten ist das Foto (Instagram) im gleichen Format. Das ist die Bühne auf der um Aufmerksamkeit gebuhlt wird. Mittel hierfür sind Bewegungen, Wechsel der Tempi, Überlagerungen, Geräusche, Musik…Zunehmend treten Akteure, das können auch Tiere sein, die uns direkt, mehr oder weniger verführerisch ansprechen. Das führt bei „influencern“ zu „viraler“ Verbreitung und Erfolgen. Auch wenn wir uns selbst gar nicht zutrauen für ein Thema Interesse zu haben, angesprochen fühlen wir uns doch. Ich habe meine Lektion gelernt: Niemand zwingt mich alles zu „liken“ ein Herzchen zu klicken oder zu folgen. Es bleibt mir frei die unterschiedlichsten Beiträge gut zu finden.

Vielleicht überziehe ich jetzt gewaltig, aber ich habe das Gefühl durch diese Vielfalt auch bei meiner eigenen ästhetischen Arbeit mehr Antennen auszufahren, offener, lockerer, beweglicher und unbekümmerter zu werden.

Meta-art and social media (art77blog.axel-von-Criegern.de No. 328)
Looking at any Instagram page makes it clear that it is not about a special medium for art.
Last week I continued to reflect on the problems involved (art77blog #327). A book by the POP music researcher Diedrich Diederichsen (Body Hit. On the Aesthetics of Post-Popular Arts; Suhrkamp 2017) gave me a different perspective. I set aside my fixed notions of ‚HIGH‘ art and use the term ‚meta-art‘. Originally coined for ‚art about art‘ (Wikipedia), I associate it with „Meta“, the new name for Facebook including Instagram and others.
But how should advertisements for travel companies, stories about myths, photos of sunrises and sunsets, watercolors of flowers, advertisements for a projector, works by an art novice from Kenya and an advertisement for an exhibition at the Hamburger Bahnhof be perceived? It is helpful to consider each image in the mass media as an aesthetic unit. The basis of all these units is the photo (Instagram) in the same format. This is the stage where attention is courted. The means for this are movements, changes in tempi, superimpositions, noises, music… Increasingly, actors appear, which can also be animals, who speak to us directly, more or less seductively. This leads to „viral“ spread and success for „influencers“. Even if we don’t trust ourselves to be interested in a topic, we still feel addressed. I’ve learned my lesson: no one forces me to „like“ everything, click a heart, or follow. I’m free to find a wide variety of posts.
Maybe I’m overdoing it now, but I have the feeling that this diversity also makes me extend my antennae in my own aesthetic work, making me more open, relaxed, flexible and carefree.

Warum?Why? (Art77blog.axel-von-criegern.de. Nr.327)

 

 


Zu einem Fernseh-Beitrag über Nonnen.

Warum tue ich mir das an? Ich muss mich an meine Anfänge im Sommer 2016 erinnern. Ein blog schien die ideale Plattform zur Veröffentlichung von gezeichneten und geschriebenen Gedanken in einer Einheit zu sein. Was ich damals noch nicht wusste :dasUngleichgewicht von Bild und Wort lässt sich auch im Internet nicht aufheben. Im Gegenteil wurde bei der Nutzung von wordpress, Facebook und Instagram immer deutlicher, dass ich mich in eine BILD-Reuse hineinbewegte. Die Aufforderung von Instagram die Wahrnehmung der „Fotos“ zu bestätigen hielt ich anfänglich nur für eine sprachliche Vereinfachung. Ich wollte Marshal McLuhan ‚s „The Medium is the Message“ von 1960 , das sich damals auf das Fernsehen als höchstes der medialen Gefühle bezog, auch für das Internet geltend machen. Auch wenn ich zehn Mal betonte, dass es mir um die Chance ging meine Bildbeispiele und niedergeschriebenen Gedanken als gleichwertig zu verstehen. Meine kondensierten und vereinfachten Texte sollten die Schwellenangst nehmen. Das funktionierte viel radikaler als ich fantasiert hatte. Es gab nur schwache Rückmeldungen zu den Texten und wenn dann waren es die akademisch geschulten Menschen und nicht „visuelle Analphabeten“, die ich meinte. Und auch nicht akademisch gebildete Menschen, denen ich meine Kritik an der verdwasten Sprache der Kunsttheorie vermitteln wollte. Im Gegenteil tue ich mir mit dem urzeitlichen ‚“jetzt stellen wir uns mal ganz blöd“ einen Bärendienst. Ich habe das Gefühl, dass alle außer mir ihr ‚best of‘ ins Netz stellen…Da wird die gut gemeinte Bescheidenheit logischerweise missverstanden. So, jetzt höre ich auf. Es gibt noch viel hinzuzufügen: was passiert mit der Kunst in den social media? Wie behauptet sie sich gegen den Bild – Tsunami; bleibt es bei verschiedenen Formen von Werbung; welche Bedeutung haben die Kunstb eiträge in den social media für die Kunstdiskussion??
ich habe eine Woche voller Ärger mit der hard- und software meines blogs hinter mir.Eine andere Erfahrung mit dem „the medium is the messsage“!!