Vergangene Woche habe ich weiter über die damit verbundenen Probleme nachgedacht (art77blog Nr. 328). Ein Buch des POP Musik -Forschers Diedrich Diederichsen (Körpertreffer. Zur Ästhetik der nachpopulären Künste; Suhrkamp 2017) hat mir zu einem anderen Blick verholfen. Ich stelle meine festen Vorstellungen von der ´HOHEŃ Kunst zurück und verwende den Begriff „Metakunst“. Ursprünglich für ´Kunst über Kunst` geprägt (Wikipedia), verknüpfe ich ihn mit „Meta“, dem neuen Namen für Facebook samt Instagram u.a.
Der Blick auf eine beliebige Instagram-Seite macht deutlich, daß es sich nicht um ein spezielles Medium für Kunst dreht.
Wie sollen aber Werbung für Reiseunternehmen,Geschichten über Mythen, Fotos von Sonnenauf- und- untergängen, Blumen-Aquarelle, Werbung für einen Projektor, Werke eines Kunst-Beginners aus Kenia und eine Werbung für eine Ausstellung im Hamburger Bahnhof wahrgenommen werden? Hilfreich ist es jedes Bild in den Massenmedien als eine ästhetische Einheit zu betrachten. Die Basis all dieser Einheiten ist das Foto (Instagram) im gleichen Format. Das ist die Bühne auf der um Aufmerksamkeit gebuhlt wird. Mittel hierfür sind Bewegungen, Wechsel der Tempi, Überlagerungen, Geräusche, Musik…Zunehmend treten Akteure, das können auch Tiere sein, die uns direkt, mehr oder weniger verführerisch ansprechen. Das führt bei „influencern“ zu „viraler“ Verbreitung und Erfolgen. Auch wenn wir uns selbst gar nicht zutrauen für ein Thema Interesse zu haben, angesprochen fühlen wir uns doch. Ich habe meine Lektion gelernt: Niemand zwingt mich alles zu „liken“ ein Herzchen zu klicken oder zu folgen. Es bleibt mir frei die unterschiedlichsten Beiträge gut zu finden.
Vielleicht überziehe ich jetzt gewaltig, aber ich habe das Gefühl durch diese Vielfalt auch bei meiner eigenen ästhetischen Arbeit mehr Antennen auszufahren, offener, lockerer, beweglicher und unbekümmerter zu werden.
Meta-art and social media (art77blog.axel-von-Criegern.de No. 328)
Looking at any Instagram page makes it clear that it is not about a special medium for art.
Last week I continued to reflect on the problems involved (art77blog #327). A book by the POP music researcher Diedrich Diederichsen (Body Hit. On the Aesthetics of Post-Popular Arts; Suhrkamp 2017) gave me a different perspective. I set aside my fixed notions of ‚HIGH‘ art and use the term ‚meta-art‘. Originally coined for ‚art about art‘ (Wikipedia), I associate it with „Meta“, the new name for Facebook including Instagram and others.
But how should advertisements for travel companies, stories about myths, photos of sunrises and sunsets, watercolors of flowers, advertisements for a projector, works by an art novice from Kenya and an advertisement for an exhibition at the Hamburger Bahnhof be perceived? It is helpful to consider each image in the mass media as an aesthetic unit. The basis of all these units is the photo (Instagram) in the same format. This is the stage where attention is courted. The means for this are movements, changes in tempi, superimpositions, noises, music… Increasingly, actors appear, which can also be animals, who speak to us directly, more or less seductively. This leads to „viral“ spread and success for „influencers“. Even if we don’t trust ourselves to be interested in a topic, we still feel addressed. I’ve learned my lesson: no one forces me to „like“ everything, click a heart, or follow. I’m free to find a wide variety of posts.
Maybe I’m overdoing it now, but I have the feeling that this diversity also makes me extend my antennae in my own aesthetic work, making me more open, relaxed, flexible and carefree.