„Vier-Füßler“, Nußbaum, H.19 cm, 2024
Nachdem ich im letzten Post (Nr. 423) die entscheidenden Schritte bei der Entstehung der kleinen Nußbaum-Figur beschrieben habe, steht heute die Fertigstellung als Thema an. Das war im Wesentlichen der Schliff und Korrekturen des Innenraums und der dorthin führenden Löcher und Kanäle. Ich hatte Schleifpapier mit der groben Körnung von 100 über 180 , 240 bis zum Feinschliff 400 zur Verfügung. Für die Bearbeitung der Höhlen im Inneren habe ich noch einmal den Bohrer und feine Eisen eingesetzt. Spannend war das Hervortreten der Maserung beim abschließenden Einlassen mit Orangenöl.und der Politur mit Tuch und Bürste. Bei meiner ersten Kritikerin in Gestalt meiner Frau folgte auf die spontane Begeisterung ein paar Stunden später die lachende Feststellung, daß sie in einem unkontrollierten Moment meine neue Figur für eine der älteren gehalten hätte. Das ist absolut ernüchternd, entspricht aber auch meinen eigenen Beobachtungen, daß sich Skulpturen während der Bearbeitung immer mehr begrenzten Urformen annähern. Als sich mein Freund Michele ähnlich nonchalant dazu mit dem Hinweis äußerte, dass ich auch einmal etwas anderes machen könnte, war ich ziemlich irritiert. Das war für mich gelegentlich vor 60 Jahren eine Option, aber heute nicht (mehr). Wenigstens habe ich gestern Abend noch mit einem Grafit-Stift eine Skizze gemacht, die wahrscheinlich einen anderen Einstieg erforderlich macht. Mal sehen.