This is not an artwork/ Das ist kein Kunstwerk (art77blog.axel-von -criegern.de, Nr.313)

  1. Nr. 313

…this is a demonstration for #‚disruption‘ as method of artmaking.

1. Knowing that there is a ‚corpse in the basement‘, I ask myself from time to time: why did I as an artist ‚evaluate‘ my art historical thesis „Ikonographische Studien zu den Fröhlichen Gesellschaften von Jan Steen (1626-1679)“ and why  20 years later? Three days ago I designed a drawing in the style of Jan Steen (actually no drawing of Steen has ever been confirmed). Unfortunately I cut my drawing in pieces before making a photo; so I can only trace the outlines.

2. The next morning I found this drawing awfully ugly. What could I do? I remembered the paper dolls with their cut outs. So I cut out head, arms, belly, legs…

3. The next step was playful („spiel“): I tried various layouts of the limbs.

4. The model of a „mobile“ supports the connection of the parts.

5. To make look it ‚better‘ (more decorated) I added colors.

6. Meanwhile the parts became more autonomous. They asked for a stronger order and composition. New details, that had nothing to do with the original design were added.

7. Now it was an autonomous picture .If I say that it is no artwork, I refer to the major point of explaining the method I choose starting with the cut outs.

8. I was totally frustrated with my drawing because  it was a dead end street.  Cutting out parts was more a desperate reaction than methodical. But it was an exit to new dimensions. I t was the chance for a ‚reset‘ and new start. I was no longer  bound by „realism“ in baroque manner. I. crossed the lines of collage, montage, silhouette, mapping and reached a blend of all this. From my point of view it was the invention of the collage, ready mades, frottage and artists like Picasso, Max Ernst, Hanna Höch and Eisenstein who made this possible.

#„disruption“ look wikipedia . Also look at „axel-von-criegern.de“

Dies ist eine Demonstration für #‚disruption‘ als Methode des Kunstschaffens.

1. Im Wissen, dass „im Keller eine Leiche liegt““, frage ich mich von Zeit zu Zeit: Warum habe ich als Künstler meine kunsthistorische Arbeit „Ikonographische Studien zu den Fröhlichen Gesellschaften von Jan Steen (1626-1679)  “ überhaupt und warum 20 Jahre später (künstlerisch) ausgewertet? Vor drei Tagen habe ich eine Zeichnung im Stil von Jan Steen entworfen (bis heute  wurde noch keine Zeichnung von Steen bestätigt). Leider habe ich meine Zeichnung in Stücke geschnitten, bevor ich ein Foto gemacht habe. Ich kann also nur die Umrisse nachzeichnen.

2. Am nächsten Morgen fand ich diese Zeichnung schrecklich hässlich. Was könnte ich tun? Ich erinnerte mich an Ausschneidebögen. Also habe ich Kopf, Arme, Bauch, Beine ausgeschnitten…

3. Der nächste Schritt war spielerisch („spiel“): Ich probierte verschiedene Anordnungen der ausgeschnittenen  Stücke  aus.

4.  Linien im Sinn der Aufhängung eines „Mobile“ unterstützen die Verbindung der Teile.

5. Damit es ‚besser‘ (dekorativer) aussieht, habe ich Farben hinzugefügt.

6. Inzwischen sind die Teile autonomer geworden. Sie forderten eine stärkere Ordnung und Zusammensetzung. Neue Details, die nichts mit dem ursprünglichen Design zu tun hatten, wurden hinzugefügt.

7. Nun war es ein autonomes Bild. Wenn ich sage, dass es kein Kunstwerk ist, verweise ich auf den Hauptpunkt der Erklärung der Methode, die ich ausgehend von den Ausschnitten gewählt habe.

8. Ich war total frustriert von meiner Zeichnung, weil es eine Sackgasse war. Das Ausschneiden von Teilen war eher eine verzweifelte als eine methodische Reaktion. Aber es war ein Aufbruch in neue Dimensionen. Es war die Chance für einen ‚Reset‘ und Neuanfang. Ich war nicht mehr an den „Realismus“ in barocker Manier gebunden. Ich überschritt die Grenzen von Collage, Montage, Silhouette, Mapping und erreichte eine Mischung aus all dem. Aus meiner Sicht waren es die Erfindung der Collage, Readymades, Frottage und Künstler wie Picasso, Max Ernst, Hanna Höch und Eisenstein, die dies möglich gemacht haben.

# für „disruptiv“ und „disruption“ siehe Wikipedia.

Dies ist eine Demonstration für #‚disruption‘ als Methode des Kunstschaffens.

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„Like a mole…“ (art77blog.axel-von-criegern.de Nr.312)

          1. Tunnel digging

This is a new chapter in my long carving story of a hard and heavy mahogany block. It started when a friend of mine, Michele Facchino, encouraged me to cut through the connection between two parts. This was the start for a move into the interior of the block. And this is a journey to an unknown sculptural reality. With a Fillet knife, „Hohlkehle“, I carved from a little hole in the deep. I tried to imagine where this tunnel would end. I tell you this is an exciting step into a new dimension. You are anxious about the destruction of the sculpture as a whole. After that you have to approach the exit and the surface. That gives you an idea of how to go on. From now on you work in the domain of negative sculptures. And this is really hard. Step by step you try to hold the balance between interior and exterior.

You may say „what’s new? There were the incredible good sculptors beteeen 1500 and 1800 aC!“ But you should also remember the difficulty of esrly mesopotanian or the european mediaeval art. Besides that what we modern artists practice is basically different. It is more related to architectural concepts with their equivalents of interior and exterior.

And you will agree that we are artists and that no scientist and historian can share the special „vibes“ we feel when you and I enter the fantastic dimension of an unknown, undiscovered and unexplored world! Agree?!

Deutsch

Das ist ein neues Kapitel in meiner langen Geschichte der Arbeit an einem Mahagoni-Block. Sie begann, als ein Freund, Michele Facchino, mich dazu ermutigte, zwei zusammen hängende Teile zu trennen. Das war der Beginn meiner Beschäftigung mit dem Inneren des Blocks. Und es war eine Reise ins Unbekannte der skulpturalen Wirklichkeit. Mit einer Hohlkehle arbeitete ich mich von einer oberflächlichen Schalenform in die Tiefe. Als erstes versuchte ich mir vorzustellen wo der Tunnel enden würde. Ich sag dir das war ein spannender Schritt in eine neue Dimension. Du zitterst davor die ganze Plastik zu zerstören. Wenn du es denn schaffst musst du den Ausgang in die Oberfläche einpassen. Da entsteht die Idee wie es weiter gehen kann. Von jetzt an arbeitest du im Bereich der ‚negativen’ Skulptur. Und das ist hart. Schritt für Schritt versuchst du die Balance zwischen Innen und Aussen zu halten. Du magst sagen :“Was heißt da neu? Schließlich gab es die unvergleichlichen Bildhauer zwischen 1500 und 1800 n.C.!“ Aber erinnere dich an die Anfänge der mesopotanischen Kunst oder die Skulptur im frühen europäischen Mittelalter. Aber abgesehen davon arbeiten wir modernen Künstler völlig anders. Das ist den architektonischen Prinzipien der Beziehung von Außen und Innen verwandt. Und schließlich sind wir Künstler. Kein Kunsthistoriker kann unsere speziellen Empfindungen beim Betreten dieser fantastischen, unbekannten , unentdeckten und unerforschten Welt teilen. Meinst du nicht auch?

 

 

 

 

Leben im visuellen Eintopf /drawn into the general image intoxication(art77blog.axel -von-criegern.Nr311)

Das Lastenfahrrad ©️von criegern 2021

Instagram 15:05:

Selfies von Künstlerinnen, Faustkeile, Felszeichnungen, Architektur-„Postkarten“, Fotos von Oberflächen und Beleuchtung, Ausstellungsplakat, historistischer „Kitsch“, afrikanische Maske,Werbung Sportschue, digitale Zeichnung, Farb-Gespinste, Schriftbild, impressionistische Landschaft, ein kunsthistorischer Beitrag, eine Porzellan-Schale, sw-Foto:ein Bretterstapel, ein Raffael-Porträt …

Und wir als Kunstproduzenten mitten drin: fasziniert vom Foto-Glamour, eingebunden in unseren Alltag, hineingezogen in den Strudel der allgemeinen Bild-Berauschung: Wo die eigene Produktion verorten und wie auf das Medien-Kaleidoskop reagieren? Wie entwickeln sich meine Formen in diesem Durcheinander? Wie weit lasse ich mich anregen und bewege mich heraus aus meinem gewachsenen Bestand?
Und schließlich:
Wie nutze ich das Internet? Um mitzuspielen oder davon unabhängige Werke zu produzieren und wie sieht die Mischung aus? Und nicht zuletzt: Ist das gut für meine Kunst und mein Leben?

Instagram 15:05

Selfies by sexually attractive ladies, hand axes, rock drawings, architectural “postcards”, photos of surfaces and lighting, exhibition posters, historical “kitsch”, African masks, advertising sports shoes, digital drawings, color webs, typeface, impressionistic landscapes, an art historical contribution, one Porcelain bowl, black-and-white photo: a pile of boards, a portrait of Raffael

And we as art producers are in the middle of it all: fascinated by photo glamor, integrated into our everyday lives, drawn into the maelstrom of general image intoxication: where to locate our own production and how to react to the media kaleidoscope? How do my forms develop in this confusion? How far do I allow myself to be stimulated and move out of my grown stock?
And finally:
How do I use the Internet? To play along or to produce works independent of it, and what is the mix? And last but not least: Is this good for my art and my life?

Translated with www.DeepL.com/Translator (free version)

„Incurable?!“ (art77blog.axel-von-criegern.de.Nr.310)

„Incurable“ , mixed media on paper, ©️voncriegern 2021

There must have been a decisive moment, that made the story of mankind begin. A smart young woman did fetch a pebble and hesitated:“doesn’t that look like these delicious things we take from the birds nest?“ This little moment , this look meant distance to a familiar thing and opened the curtain for classes of objects,different qualities, use etc. It was the birth of the image. I am fascinated by this certain moment because any objectivity starts in this moment of woundering, curiosity and delight.
This was the „Urknall“ of any imagination. But is there a way to prove it?

Es muss einen entscheidenden Moment gegeben haben, der die Geschichte der Menschheit begann. Eine kluge junge Frau holte einen Kieselstein und zögerte: „Sieht das nicht nach diesen leckeren Sachen aus, die wir aus dem Vogelnest holen?“ Dieser zweite Blick bedeutete Distanz zu einem vertrauten Ding und öffnete den Vorhang für Objektklassen, Qualitäten, Verwendung etc.Und es war die Geburtsstunde des Bildes. Ich bin fasziniert von diesem bestimmten Moment, denn in diesem Moment des Staunens, Neugier und Freude beginnt jede Objektivität. Aber gibt es eine Möglichkeit, diesen „Urknall“ zu beweisen?



Detail (left half)
Detail (right half)

And if you know a little bit of my publications, you will remember how hard this is. For today’s work I received an inspiration from papers on art and its changing social meanings. And again I could not bring together theory and pictures in a satisfying way. On halfway i made a stop and U-Turn and escaped from theory and description to the world of pictures. Maybe I am incurable, but I still search for solutions. One way could be to separate the narrative of the origins of the mankind from the images and produce true art. Possible? We’ll see…

Und wenn Sie ein wenig von meinen Veröffentlichungen kennen, werden Sie sich erinnern, wie schwer das ist.  Für die heutige Arbeit habe ich mich von Papieren zur Kunst und ihren sich wandelnden gesellschaftlichen Bedeutungen inspirieren lassen.  Und wieder konnte ich Theorie und Bilder nicht befriedigend zusammenbringen.  Auf halber Strecke machte ich einen Stopp und U-Turn und flüchtete von Theorie und Beschreibung in die Welt der Bilder.  Vielleicht bin ich unheilbar, aber ich suche immer noch nach Lösungen.  Ein Weg könnte darin bestehen, die Erzählung über die Ursprünge der Menschheit von den Bildern zu trennen und wahre Kunst zu produzieren.  Möglich?  Wir werden sehen…

#incurable #mixed media #story of mankind #look #object #image #objectivity #woundering #curiosity delight #urknall #imagination #kiesel #pebble #objektklassen #qualitäten #publications #social meaning #u-turn #narrative #true art

„Kleines Welttheater“ („Let it be“) (art77blog.axel-von-criegern.de Nr.309)

„Kleines Welttheater“ ©️voncriegern 2021
Details aus „Kleines Welttheater“©️voncriegern 2021


Kleines Welttheater („Let it be“)

„Ich will nur noch gute Sachen machen. Gut allerdings nicht um irgendwelchen Zwecken oder Auftraggebern zu genügen. Gut heißt sich selbst zu genügen. Das ist eine Wende zum Verzicht auf Ambitionen.Nicht ich will gut sein, sondern „es“ soll sich in Freiheit entwickeln können. Bitte ja nicht denken, es handle sich um „l’art pour l’art“ . Es ist mein #„Es“ zu dem ich jetzt so viel Vertrauen habe, dass ich es gewähren lasse! Dieses „es“ ist nicht nichts, sondern ein „Konglomerat“ aus langen Erfahrungen mit der Welt, meinen Erfahrungen, meine Welt.

Und doch stehe ich außerhalb dieses „es“, wundernd und bewundernd. Der aktive Beitrag von meiner Seite ist das Vertrauen. Bis zu einem gewissen Grad ist das Selbstvertrauen, aber eigentlich ist es das, was man „Urvertrauen“ nennt. 

Übrigens: Seit ich über das Bild und den Text nachdenke, geht mir das „let it be…“ der Beatles durch den Kopf.“

Diese Notiz habe ich vor 2 Tagen gemacht. Mach der Speed-Lektüre zu Isa Gentzken und Marina Abramović  Autobiographie war ich von dem wiederholten „Here and now“ bei gleichzeitiger Öffnung für andere Wirklichkeiten so beeindruckt,daß ich auch für meine eigene Arbeit Schlüsse daraus zog;z.B. das „Unprätentiöse“ mehr zu beachten. (vergl. die Zeichnung „Here and now“ auf Instagram 29.09.21 gepostet). Damit verknüpft ist die Höherbewertung des eines „Es“, das unterhalb unseres Willens liegt.

„Kleines Welttheater“ entstand ohne Thema, sozusagen aus dem Nichts. Aus der Lust Papier zu schneiden, zu falten und zu bemalen, entstand das Feld ganz oben rechts. Die glatte Papierfläche hatte ich zuvor in 8 identische Rechtecke gefaltet. Alle weiteren Flächen entstanden dann als Antwort auf die vorausgehenden Felder. Dazu gehört ein für mich in dieser Form neues  Selbstvertrauen, das ich am ehesten aus der bildhauerischen Arbeit kenne. Problemlos fügten sich die “Akte” des “kleinen Welttheaters” aneinander. Es war wohl das Staunen darüber, das mich immer wieder an den Ohrwurm der Beatles  “Let it be!” denken ließ.

English Summary

Small world theater („Let it be“)
“I will only do good things. Good, however, not to satisfy any purpose or client. Good means to satisfy oneself. This is a turning point towards renouncing ambitions. I don’t want to be good, but #“it” should be able to develop freely. Please do not think it is about „l’art pour l’art“. It is my # „it“ that I now have so much trust in. This „it“ is not nothing, but a „conglomerate“ of long experiences with the world.
And yet I stand outside this „it“, wondering and astonishing. The active contribution on my part is trust. To a certain extent this is self-confidence, but actually it is what is called “basic trust” (Urvertrauen).
By the way: Ever since I’ve been thinking about the picture and the text, the “let it be …” of the Beatles has been going through my head. „
I made this note 2 days ago. With the speed reading of Isa Gentzken and Marina Abramović’s autobiography, I had drawn conclusions from the repeated “Here and now” with simultaneous opening to other realities, i.e. simultaneous opening to other realities, including my own work. For example: to pay more attention to the „unpretentious“. (See the drawing „Here and now“ posted on Instagram 09/29/21). Linked to this is the higher valuation of the “it” that lies below our will.
“Small World Theater” was created without a theme, out of nowhere, so to speak. The field in the top right was created out of the desire to cut, fold and paint paper. I had previously folded the smooth paper surface into 8 identical rectangles. All other areas were then created as a response to the previous fields. This includes a new self-confidence for me in this form, which I know best from my sculptural work. The “acts” of the “small world theater” fit together without any problems. It was probably the amazement that kept me reminding of the Beatles‘ catchy tune “Let it be!”.

#Es bei Sigmund Freud u.a. siehe Wikipedia „Es: Psychologie“