In den letzten zwei Wochen beschäftigte mich (naturgemäß) die Oberflächengestaltung meiner kleinen Skulptur immer mehr. Anders als bei den nicht farbig bemalten Holzobjekten reizte die mit „Gesso“ bemalte und gespachtelte Oberfläche zum farbigen Gestalten, Das Überschreiten von Dimensionen gehörte von Jugend auf zu meinen künstlerischen Herausforderungen. Das allerdings erst 2001 entstandene Holzkästchen ist ein verspieltes Beispiel dafür.
Gleichzeitig ist das ein Beispiel für den von Bildern und Zeichnungen vertrauten weißen Grund . Offensichtlich hatte ich mich in den vergangenen Tagen so ausschließlich mit der weißen Skulptur beschäftigt, dass sich keine der vertrauten Personen für eine Bemalung erwärmen konnte! Wahrscheinlich ist es typisch für meine keineswegs beruflich geforderten Doppel-Studien, daß mir heute bei einem Spaziergang Johann Joachim Winckelmann und kurz danach der mit Winckelmanns „weiß-Doktrin“ entstandene # Polychromie- Disput einfiel. Winckelmann war als Kurator der vatikanischen Sammlungen mit ihren vorwiegend nicht bemalten römischen Repliken griechischer Originale zu seinem Schluß der „edlen Einfalt und stillen Größe“ gekommen. Ne gewisse Einfalt (nicht gerade edle) würde ich mir ja zugestehen, von der stillen Größe habe ich noch nichts bemerkt. Vielleicht entdecke ich die noch!!
# Zur immer noch nicht abgeschlossenen Diskussion der Farbigkeit der griechischen Architektur: Mit Winckelmanns Bild einer idealen, vorbildlichen Skulptur der Griechen ging eine starke, oft grelle Bemalung, wie man sie noch an Gebäuden entdeckte, nicht zusammen.