Eine nicht vorgesehene Änderung als Rettung einer Skulptur. (Art77blog.axel-von-criegern.de; Nr.378)

Das ist so das Schlimmste was beim Herstellen einer Skulptur passieren kann: ein wichtiges Stück bricht ab. In meinem Fall war das wichtige Stück aber auch das Sorgenkind. Ich hatte mich zu sehr auf die Ausarbeitung des Kopfendes eines Lindenstammes versteift und den Rest vernachlässigt. Beim Versuch das auszugleichen, brach ein großes Stück eines „Hohlkörpers“ in Form einer ausgehöhlten Frucht ab. Natürlich war ich erst einmal „sauer“ auf mich. Dann dämmerte es mir, daß hier das Holz, oder die Skulptur „gedacht“ hatte. Der Bruch öffnete nämlich das abgeschlossene Form-Ensemble für die weitere Bearbeitung der ganzen Skulptur. Besagter Hohlkörper war längst zum „Fremdkörper“ geworden.

Das Bruchstück hatte eine interessante Schalenform. Ich erinnerte mich an eine Skulptur, die ich vor Jahren aus einem Robinienstamm gemacht habe, bei der Vergleichbares passiert war (#art77blog. Nr. 84; Juli 2017. # vergl.“Wie geht Kunst?“, Edition Cantz 2019). Damals habe ich die Weiterverwendung des Bruchstücks unter dem Stichwort Recycling diskutiert. In meinem akuten Fall erlebte ich den  ästhetischen Zuwachs sowohl des Bruchstücks als auch der gesamten Skulptur.Jetzt suche ich noch Möglichkeit das polierte Bruchstück als selbstständige Kleinplastik zu präsentieren.