„Kontrapunkt“,21×14,5 cm,Blackliner 0,2mm,(©️voncriegern 2021)
…sometimes I am too ‚dense’ to finish a post. Obviously half of my text was canceled. So I take now a chance for a short compilation .
My target was a very complex and solid drawing without any subject. Very soon the drawing became too dark and lost its ‚drive‘. No way! I stopped and started to draw some plain, parallel, vertical lines in the lower part of the paper. Between the vertical lines I positioned some abstract signs. It looked like a register. The last task was to connect the two parts in one. I used a grid of lines in the center and put some figurative elements in it. The gap was closed.
But why at all closing this gap? An answer gives the music with the invention of the „contraposto“, the counterpoint. Johann Sebastian Bachs „Kunst der Fuge“ is a famous example. The basic idea is to enrich music with a second voice acting in a way „against“ (contra) the first voice. A musical revolution, new harmonies were possible now. Decisive is the composition of two tone sequences with different elements.
Maybe this is a most welcome theory for an artist who failed drawing a picture in a homogeneous style. This is what I call „ system error .
But honestly: isn’t that a prolific method of art production??
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German
Manchmal bin ich zu „dicht,“ um einen Beitrag zu beenden. Offensichtlich wurde die Hälfte meines Textes storniert. Also ergreife ich die Chance für eine kurze Zusammenfassung.
Mein Ziel war eine feinlinige Zeichnung. Bald merkte ich, dass die Zeichnung zu dunkel und schwunglos wurde. Ich brach aus und zog in der unteren Hälfte parallele, senkrechte Linien. Die Räume zwischen den vertikalen Linien wurden mit abstrakten Zeichen gefüllt. Es sah aus wie ein Register. Die letzte Aufgabe bestand darin, die beiden Teile auf irgend eine Weise zu verbinden. Ich habe in der Mitte ein Linienraster verwendet und einige figurative Elemente darin eingefügt. Die Lücke wurde dadurch einigermaßen geschlossen.
Warum aber überhaupt diese Lücke schließen? Eine mögliche Antwort gibt die Musik mit der Erfindung des Contrapostos, des Kontrapunkts. Johann Sebastian Bachs „Kunst der Fuge“ ist ein berühmtes Beispiel. Die Grundidee besteht darin, Musik polyphon zu bereichern, indem eine zweite Stimme ‚gegen‘ (contra) die erste Stimme wirkt. Eine musikalische Revolution, neue Harmonien waren jetzt möglich. Entscheidend ist die Zusammenstellung von zwei Zeilen mit unterschiedlichen Elementen.
Vielleicht ist dies eine höchst willkommene Theorie für einen Künstler, dem es nicht gelungen ist, ein Bild in einem homogenen Stil zu zeichnen. Das nenne ich „Systemfehler“.
Aber ganz ehrlich: Ist das nicht eine produktive Methode der Kunstproduktion??