EINE KLEINE BILDGESCHICHTE
Dieses Blatt aus dem Jahr 2003 hätte bereits vor 30Jahren entstehen können. Bunte Zeichen sind ohne erkennbaren Zusammenhang wie auf einem Schreibpapier aneinander gereiht. Buchstaben,Silben und kurze Satz-Bruchstücke wirken als Bestandteile am Bau des Bildes mit.
Diejenigen, die einigermaßen in der Kunstgeschichte bewandert sind, werden sich daran erinnern, dass bereits neben und in eiszeitlichen Höhlenzeichnungen abstrakte Zeichen auftauchten, . 20.000 Jahre vor der Entwicklung der frühchinesischen , sumerischen Keilschriften oder erst recht vor den Alphabeten. Erinnern sollte man sich an das frühchristliche Mittelalter. Ich breche hier ab und springe zur Moderne.
„Eine kleine Bildgeschichte“ behandelt Buchstaben und Satzfragmente als den Bildzeichen ebenbürtig. Das gilt aber nur für die Streuung neben und innerhalb der Bildzeichen. Sie sind mit schwarzer Tusche geschrieben und wirken was Größe, Schreibschrift, Schriftart, Fehlen von Syntax , alltagssprachlicher Elemente, Bedeutung-Fragmente angeht am Eindruck des Ganzen als abstruses „Rebus“ mit. Ohne weiter zu differenzieren kann man an Schwitters, den kubistischen Picasso, Klee, Ernst oder Magritte als die feine Verwandtschaft denken.
Ohne Absicht habe ich mich mit meiner Beschreibung dem Auslöser dieses Beitrags angenähert. #„Ekphrasis“, die Beschreibung, ist eine bis in die Antike zurückreichende Diskussion, wieweit sich Bilder in Texten angemessen wiedergeben lassen. Hier verweise ich auf eine #reiche Literatur. Wie ist es aber, wenn Künstler selbst als Analytiker und Deuter ihrer eigenen Werke auftreten? Für mich ist das ein „Ping-Pong“ -Spiel, dem ich schon früh verfallen bin. Mit welcher Begründung und Überzeugung ich dieses Spiel betreibe, möchte ich in einem der folgenden Beiträge darlegen
#Sehr germanistisch-philologisch und mit einem populistischen Titel empfehle ich dennoch: Heinz J.Drügh und Maria Moog-Grünewald (Hg.) Behext von Bildern? Ursachen, Funktionen und Perspektiven der Textteilen Faszination durch Bilder. Universitätsverfassung C. Winter, Heidelberg, 2001.