Es gibt Situationen, in denen ich mich nur mit „blöder Hund“ beschimpfen kann. #Äsop erzählt in einer Fabel von einem Hund mit einem großen Knochen. Er meint im Wasser einen anderen Hund mit einem größeren Knochen gespiegelt zu sehen . Voller Gier schnappt er nach diesem Trugbild und verliert dabei seinen eigenen Knochen. Obwohl ich seit Urzeiten weiß, dass #Text und Bild aus verschiedenen „Welten“ stammen, will ich mich nicht damit abfinden. Immer wieder „buhle“ ich um die Möglichkeit einer spannungsfreien Kommunikation zwischen und mit beiden. Immer wieder stelle ich mir #steinzeitliche Idyllen vor, in denen die Offenheit von Sprache, Schrift und Bild noch gegeben war. Die Realität lässt aber nur den Schluss zu, dass das Wesen Mensch (homo sapiens) nur mittels einer Dualität von Sprache und Schrift entstehen konnte. Bilder gehörten zur Kultur, zur Milderung sprachlicher Sprödigkeit. Ich erlaube mir das so lapidar zu behaupten, weil ich wie Äsops Hund immer wieder meinen Knochen im vermeintlichen Kampf verloren habe.
Diese Erinnerungen holen mich jetzt wieder mit meiner #“Graphic Novel“ ein, wobei der Begriff selbst schon eine Falle ist. Es sind eben keine Romane, sondern Bilder zu Texten. Basta! Zum Glück gehöre ich zu der Sorte von Unverbesserlichen, die sich von Tiefschlägen rasch erholt und sagt: „na dann eben nicht Bildroman , nennen wir es Bilderfolgen!“ Wenn man an die großen #Bilderfolgen in der Geschichte denkt, ist auch die Vorstellung von Texten, die durch Bilder vertreten werden, erlaubt. Man denke nur an die „#Bilder-Bibeln“ für Analphabeten, bzw. nicht sprachgebildete Menschen. Aber zuerst sind die Mythen ausgeformt und dann folgen die Bilder.
Damit das nicht zu resigniert klingt: Mich treibt die Vorstellung des komplett gebildeten Menschen jeden Tag an. Ich rechne damit, dass ich auch weiterhin manchen Knochen verliere und dabei aber vergnügt lachen kann: auf ein Neues!
Natürlich betrifft das meine gegenwärtige Dauerbeschäftigung mit einer #„Erzählung“ ohne Worte . Schon die Begriffe „#Kapitel“ und „#Seite“ sind von der Schrift abonniert. Ich habe keine Begriffe, die die Abfolge meiner Bilder allgemein nachvollziehbar machen. Dabei wäre das Wort ‚#Begriff‘ durchaus von seinem Ursprung ‚greifen‘ her auch anders zu verstehen. Ich werde noch ein paar ‚Seiten‘ weiter arbeiten: künstlerisch, intuitiv und soweit wie möglich gut! Denn eine offene, transparente, #hierarchiefreie Kommunikation von Bildern und Texten gibts nicht von allein und umsonst. Die gegenwärtigen Probleme der digitalen Bildungsarbeit machen das überdeutlich!!
English Summary
It had to happen! As long as I continuously and stubborn hold on to bring together picture and text on a common, equal level, it has to happen again and again. Meanwhile I understand that beginning with the hybrid Graphic „Novel“ we must focus much more on specific artistic criteria and vocabulary. So I must confess that when in „chapter“ 3 „page“ 2 follows page 1 there is an enormous lack of consequence. I just did it in my personal interest in entertaining and playing and with my tools and craft. And there is no other way than to go on and reflect my actions. Maybe that one day…