Diesen Begriff habe ich bereits 1974 in Bezug auf das New Yorker Bild geprägt und in einem #Aufsatz für eine Festschrift veröffentlicht. Er verrät den mir damals besonders wichtigen Begriff „Struktur“ als ikonologisches Bauprinzip von Bildern. Mit dem „Transfer“ wollte ich die bis dato ausschließlich kunsthistorische Methode hin zu alltäglicheren Beobachtungen öffnen. Damals war das Ergebnis eines solchen Transfers ein geändertes „Bewusstsein“ (was immer das auch sein mochte). Zwei Jahre später bezog ich Im Rahmen der #„Fotodidaktik als Bildlehre“ unser Bild u.a. dann auf eine Werbung für „Henkell“-Sekt. In beiden Fällen war die #„ikonologische Struktur“ ein wichtiges methodisches Vehikel. Mit diesem Begriff meinte ich so etwas wie eine inhaltliche Komposition des Bildes. Zwar taucht das New Yorker Bild auch später noch in meinen #Veröffentlichungen auf, blieb aber immer weit von einer Umsetzung in die eigene Praxis entfernt. Als ich ab 1996 nach einer ersten #Annäherung (Zeitschrift für Kunstpädagogik 1984) die eigene künstlerische Auseinandersetzung mit Jan Steen ernst nahm, war auch das New Yorker Bild Gegenstand einer solchen Auseinandersetzung (Vergl. ausführlich meine Jan Steen-Internet-Seite #axel-von-criegern.de“). Auch diese Arbeiten präsentierte ich in einem ehrgeizigen Projekt: #“Lustige Gesellschaft auf einer Gartenterrasse. Ein Bild-Bild-Diskurs über ein Gemälde des niederländischen Malers Jan Steen (1626-1679).“
Die Auseinandersetzung mit dem Thema Graphic Novel forderte nun die eigene künstlerische Arbeit in ganz anderer Weise heraus. Sie war nicht mehr der umfassende Versuch ein Bild Steens unter Einsatz der Praxis noch weiter zu “öffnen”. Jetzt steht die eigene Praxis im Mittelpunkt und sucht in der (Wieder ) Begegnung ANREGUNGEN für die eigene Weiterentwicklung. Aber auch hier kann ich’s wohl nicht ganz lassen. Meiner eigenen Anforderung an eine Graphic Novel folgend , entwerfe ich Bilder, die meinen Umgang mit dem älteren niederländischen Kollegen lohnend und überzeugend darstellen. Hier also den älteren Gedanken einer “Transferstruktur” zum Anstoss nehmend.
English Summary
It is a long journey from reflecting an “iconologic structure” of an historic artwork to producing an own work in an dialogue with the elder work. When I talked about “Transferstruktur” in the year 1974 I didn’t mean my own artistic practice. This changed beginning 1984 and became an essential part of my work since 1996. When it came to a discussion of what a Graphic Novel makes special, I remembered my long experience with the “Company on a garden terrace” by Jan Steen (Metropolitan Museum New York) to design the actual picture.
#1974: „Die Transferstruktur- zum Gegenwartsbezug eines niederländischen Gesellschaftsbildes“. In: W.Ebert (Hrsg.) Kunstpädagogik´74. Festschrift für Reinhardt Pfennig.Düsseldorf 1974.
#1976: Fotodidaktik als Bildlehre. Berlin 1976, S. 125-157
#1981,1991(2.Aufl.) Bilder interpretieren, Düsseldorf 1981; S. 74-80
#1984 „Skizzieren als ikonologisches Training.“ In: Zeitschrift für Kunstpädagogik 1/1984
#2006: Lustige Gesellschaft auf einer Gartenterrasse. Ein Bild-Bild-Diskurs über ein Gemälde des niederländischen Malers Jan Steen (1626-1679), München 2006
#2008: „Lustige Gesellschaft auf einer Gartenterrasse“, http//: axel-von-criegern.de
#2009: Meine Bilder, Wasmuth 2009