Die homepage und die verlorenen Zeichnungen des Jan Steen- ziemlich alles verloren! (Art77blog.axel-von-Criegern.de. Nr. 422)

Das ist eineZufalls-Auswahl meiner Arbeiten zu Jan Steens „Lost sketches.de“, Die Anregung für diese Zeichnungen war die Diskussion darüber, ob Steen Zeichnungen im Range selbstständiger Bilder (wie z.B..Rembrandt ) gefertigt hat. Deren Fehlen in der Literatur und grafischen Sammlungen ließ mich einige Zeichnungen herstellen, die nach Technik und Inhalten in Steens Werk paßten. Die Vorstellung der verloren gegangenen oder nur gedachten Zeichnungen weitete sich auf Zeichnungen und Werke insgesamt aus. Dabei lösten sich die technischen Grenzen, die Inhalte und Bildformen quer durch die Kunstgeschichte auf.. Damit erreichte aber mein Projekt Dimensionen, die meine ursprüngliche Absichten überschritten. Und das galt auch für die Präsentation. Denn was ich mir als Ergebnis-Dokumentation vorgestellt hatte, wurde nun zu einem „work in progress.“7

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das ist eine Zufalls-Auswahl meiner Arbeiten zu Jan Steens „Lost sketches.de“, Die Anregung für diese Zeichnungen war die Diskussion darüber, ob Steen Zeichnungen im Range selbstständiger Bilder (wie z.B..Rembrandt ) gefertigt hat. Deren Fehlen in der Literatur und grafischen Sammlungen ließ mich einige Zeichnungen herstellen, die nach Technik und Inhalten in Steens Werk paßten. Dazu gehörten Modestudien, Zeichnuung nach Bildern von Zeitgenossen, emblematische Entwürfe.Die Vorstellung der verloren gegangenen oder nur gedachten Zeichnungen weitete sich auf Zeichnungen und Werke insgesamt aus. Dabei lösten sich die technischen Grenzen, die Inhalte und Bildformen quer durch die Kunstgeschichte auf.. Damit erreichte aber mein Projekt Dimensionen, die meine ursprüngliche Absichten überschritten. Und das galt auch für die Präsentation. Denn was ich mir als Ergebnis-Dokumentation vorgestellt hatte, wurde nun zu einem „work in progress.“

Inhaltlich  drohte ein „Rundumschlag“: Mein Plädoyer für eine Praxis-basierte Kunstgeschichte war nur mit Mühe einzufügen und meine seit Januar anhaltenden Versuche das Ganze in einer Homepage zu packen muß ich jetzt als gescheitert betrachten. Also gilt es neue Wege zu suchen. Trost fand ich bei meiner 17jährigen Enkelin, die freundlich abgeklärt meinte, es künde von Stärke, wenn man auf dem Höhepunkt einer Arbeit einen Irrweg erkenne und einräume. Ich nenne diese Erfahrungen „Resilienz- Training“.

Einige Stationen dieser „via mala“ kann man in den jüngsten  Beiträgen des Blocks -„art77blog“ verfolgen.

Die lähmende Spannung zwischen Theorie und Praxis (art77blog.axel-von-criegern.de Nr. 421)

Gestern hatte ich ein Musikerlebnis der besonderen Art. Mit “Encore” war ein  neues Format des Zugangs zur modernen Musik versprochen worden. Initiatoren waren mehrere Musiker und Musikvermittler um Andreas Grau, die eine Hälfte des Klavierduos Grau/Schuhmacher.  Gespielt wurde ein Klavier -Trio der französischen Komponistin Claude Arrieu (1903-1990) vom „Trio Parnassus“. Das neue Format gründete auf der Idee das Trio zweimal zu spielen, eingeleitet von einem Moderator und erarbeitet durch Moderator ,Musiker und Publikum, sowie Demonstrationen der Musiker zwischen den beiden Aufführungen. Der Karten verkaufende Andreas Grau, Dr. Achim Stricker als hervorragender Musikkritiker der SÜDWESTPRESSE als Moderator und nicht zuletzt Julia Galic schafften von Beginn an ein Klima der freudig gespannten Neugierde . Ein großes Erlebnis !

Ich fand es beschämend, dass ich mich nicht traute, eine Frage zu stellen, die mich brennend interessierte: Haben die Musiker auch etwas von dieser Diskussion gehabt? Und wenn, was ?  Den Pianisten des Trios Johannes Blanchard habe ich die Frage nach der Wiederholung gestellt. Spontan meinte er dass er vom Wissen Achim Strickers sehr beeindruckt war,  und dabei auch Neues gelernt habe, aber nicht glaube, dass sein/ihr Spiel davon irgendwie beeinflusst wurde. Das würde vielmehr durch den Diskurs im Zusammenspiel  mit der Praxis beim Erarbeiten der Komposition geschehen. Da war ich wiederum etwas enttäuscht, weil ich mir vorstellte, dass das öffentliche Zerlegen und wieder Zusammenfügen der Musik zu einem bewussteren Spiel einzelner Passagen geführt hätte. Wenn ich es richtig verstehe spielt lediglich der Diskurs im Trio selbst eine Rolle. Verbesserungen kommen nur von Vorschlägen der drei Musiker, bzw. müssen von diesen umgesetzt werden. Das gilt dann selbst für Korrekturvorschläge hochgeschätzter Kolleginnen und Kollegen.Der kurz vorbeischauende Andreas Grau reagierte im selben Sinn

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Die Sache mit der Enttäuschung hat bei mir wahrscheinlich ihren Ursprung darin, dass ich selbst aus der fehlenden oder nicht stimmigen Anleitung der Arbeit und der Diskurse an der Kunstakademie  heraus die Methoden und Erkenntnisse der Geisteswissenschaften hoch schätzte. Das ging soweit, dass ich nach dem Kunststudium beschloss an der Universität Tübingen Kunstgeschichte und Archäologie zu studieren. Das Thema der Dissertation waren die Fröhlichen Gesellschaften des niederländischen Malers Jan Steen (1626-79). Dieses Thema blieb in unzähligen Facetten von der kunsthistorischen Diskussion bis zur eigenen künstlerischen Arbeit ein zentrales Thema bis heute.

Aufgrund meiner beruflichen Praxis als Kunstpädagoge rückten die Fragen der künstlerischen  Lern-und Lehrarbeit ins Zentrum meines Interesses. Daraus ergab sich die Vorstellung des Spiels mit den Lernenden als Modell. Ein offenes , fortschreitendes, das Verlieren und Versagen einschließendes Spiel. Da gabs kein Belehren, sondern Lernen als Mannschaftsspiel. Mein eigenes Interesse am Lernen sollte meine Aktivitäten bestimmen und die anderen „Teamplayer“ zu Verantwortlichen des Spielverlaufs machen. Auf andere Felder übertragen sind  das Trainer, Regisseure , „Spielleiter“, Dramaturgen u.ä. Ich wollte nicht belehren,, sondern mit meinen Möglichkeiten die Mitspieler in ihren Möglichkeiten erfolgreich , bzw. besser machen..  Das war zugegebenermassen weit weg vom Format „Encore“.

Was lief da auseinander? Was ich meine ist dem Erarbeiten der Komposition durch die Mitglieder des „Parnassos“ vergleichbar. Jedes Mitglied ist gleichberechtigt. Jede/jeder gibt das Beste. Es gibt keinen Moderator und kein Publikum. Was von Anfang an anders ist, ist das Ziel. In „meinem“ Modell ist die individuelle, originelle Leistung das Ziel. Auch bei der Bearbeitung eines Bildes oder Motivs des Malers Jan Steen gibt es kein „angemessen“ oder „richtig“. Was ist in diesem Fall die Qualität? Das ist die schwierigste Frage.Das Ergebnis soll aussehen wie Kunst! Und zwar aus sich heraus, nicht in der Nachahmung eines Vorbildes. Und noch ein Punkt. Der künstlerische Prozess kann an jedem beliebigen Erlebnis einsetzen. Ich nehme als Beispiel eine Beobachtung.

Ich hatte mich im Haus in Italien in ein Zimmer zurückgezogen, als ein kleiner Gecko auf der gläsernen Tür erschien. Das von Innen nach Außen Beobachten fand ich so aufregend dass ich die Situation unbedingt fotografieren wollte. Ich wollte so nah wie möglich an das Motiv ohne das Tier zu erschrecken und zu verjagen. Es konnte mit meiner iPhone Kamera auch keine professionelle Tier-Fotografie werden. Im übrigen ging es um eine  Situation, einen Blick, ein Erlebnis.

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Das Tier auf der Glasscheibe ist von Außen beleuchtet und bewegt sich in in einem unbestimmten Raum. Der Steinboden ausserhalb, die Eisenteile und die verputzte Zimmerwand sind ein harter Rahmen für das verletzliche Tier. Die Aufteilung der Bildfläche liegt unbeabsichtigt in der Gegend des goldenen Schnitts. Das Bild habe ich auch nicht nachträglich bearbeitet. Ich denke, dass dadurch der geglückte Moment, der Kunst-Trigger , fast beiläufig erkennbar wird.

Die Hand: unsere verlässliche Größe (art77blog. Axel-von-criegern.de. Nr 420)

Drawing/Collage for my homepage „Lost-sketches.de“

Thema -freie (Hand) Zeichnung, Farbstifte, schwarzer Finemarker

 

Nach fast einem Jahr der Versuche Bilder und Zeichnungen eines größeren Projektes (über Jan Steens Zeichnungen)wirksam und preiswert zu veröffentlichen, bin ich heftig auf dem berühmten Boden der Tatsachen gelandet. Der Rat eine Domain zu erwerben, bzw. zu mieten, war gut gemeint, aber dann? Das nächste war eine homepage. Ich glaube, dass ich unsäglich viele Fehler gemacht habe. Diese Homepage steht wie eine Ruine in der Medienlandschaft. Dringend zu empfehlen: lost-sketches.de !!!!!! Bitte Aufpassen: kein Leerzeichen, sonst landet man unausweichlich bei Nike-Sneakers.

Meine eigenen Fehler schätze ich so ein : Nach meinen Erfahrungen mit art77blog und instagram hatte ich die Vorstellung mit Domäne und homepage Instrumente des freien,  kreativen Gestaltens zu bekommen. Mein Server  web23 Webspace4all.de besorgte mir die Domäne „Lost-sketches.de“ mit 6 Unterdomains und dem homepage-Baukasten „Webspacy“. Jetzt kam die eigentliche Härte: Nix Freiheiten;

Ein Nebeneffekt dieser Erfahrung war die neue Wertschätzung der Hand als das „operative“ Element der künstlerischen Auseinandersetzung.Es war ein Aufatmen . Es bedurfte keiner Theorie, keiner Ziele, keines ästhetischen Drucks. Dagegen jetzt  unbeschwertes Agieren, halb somnambul, halb scharf beobachtend. Gelegentlich scheitern und wieder aufraffen, aber auch auslaufen lassen, leichtsinniges beenden.

Meine Vorstellung mit dieser eigenwilligen Dynamik das elektronische tool in die Hand zu nehmen, ja es erst richtig in der Anwendung zu entwickeln, war wohl utopisch.

Aber das verrückte daran ist : ich brauche diese Utopien! 

https://www lost-sketches.de

Jan Steens Kostüm-Studien (art77blog.axel-von-criegern.de. Nr.418)

Von allen Versuchen mich dem Werk des Malers #Jan Steen (1626-1679) anzunähern, ist das der spannendste und zugleich unverkrampfteste.Ich habe die Themen seiner Gemälde zum Ausgangspunkt von #fiktiven Skizzen und #Studienblättern gemacht. Wichtig ist mir das Modell des #Rhizoms, das zwischen seinen Werken, den Werken von Zeitgenossen, deren Themen, künstlerischen Techniken und unserer modernen Bildwelt Verbindungen ermöglicht. Das alles gibt nicht zwingend Fantasien. So hat die traditionelle kunstgeschichtliche Forschung früh auf die Verwendung unterschiedlicher Moden je nach Thema verwiesen.

 

Eine andere Geschichte; aber die Wurzeln sind dieselben.(art77blog.axel-von-criegern.de. Nr.416)

“Zurück in die Zukunft” könnte das Motto meiner aktuellen Auseinandersetzung mit #Jan Steen sein. (#Nr. 415) . Ca. 3 Tage habe ich an dieser kräftig farbigen Buntstift -Zeichnung gearbeitet (Foto 3).

Bild 1: Bleistift mit Radiergummi auf Bleistiftzeichnung. Der Inhalt sind 6 Rechtecke. Jedes verweist auf ein Gemälde Jan Steens.

Bild 2: Löschen der Hinweise auf Jan Steens Gemälde und Ausradieren der Rahmen.Neue Themen entstehen und werden ausgearbeitet. Mit Blau erste Farbansätze. Verbindungen zwischen den Motiven.

Bild 3 : Farbdramatik; Komposition.Das Ganze wird zum “verflüssigten Comic” . Beziehungen zwischen den Motiven verändern sich.

Struktur und Inhalt (art77blog.axel-von-criegern.de.Nr.415)

“Wie die Alten sungen…”

”Wie die Alten sungen, so pfeifen auch die Jungen”  heißt das grösste Genrebild Jan Steens (1626-1679), das im Mauritshuis in Den Haag hängt (134 x163 cm). Auf dieses Bild nehme ich mit meiner Zeichnung Bezug. Ich habe es als kleines sw-Foto rechts in mein Bild montiert. #Steen hat mit grosser Sorgfalt Figuren und Motive, die wir auch von anderen Bildern kennen, verwendet. Da ist die träge in einem Armstuhl hängende Schöne, der ein junger Galan Wein einschenkt, der Opa in der Ecke am Fenster, Papagei und Vogelkäfig, dann die Mutter mit dem Kleinkind in der Mitte,  der lachende Mann, der einen Knaben an der Pfeife ziehen lässt, hinter ihm ein junger Mann der einen Dudelsack spielt, die häufig vorkommende alte Frau, die die Moral des Bildes von einem Blatt Papier abliest, ein kleines Mädchen , Steens Hund und in der Mitte ein Tisch mit Köstlichkeiten. Die Spannung zwischen einem bewegten, ausdifferenzierten Geschehen und der strengen Komposition ist für mich ein wichtiges Merkmal  der Bilder  Steens aus den sechziger Jahren. In dem Buch Struktur und Politik mit dem Untertitel: Grenzwerte der Kunstpädagogik (Berlin 1975)  habe ich das umfänglicher diskutiert. 

Bei meiner Zeichnung bin ich vergleichsweise locker vorgegangen  und habe mit einem Mädchen in der Bildmitte rechts begonnen. Die junge Dame steht auf einem Brett mit vier Holzrädern . Das ist ein Motiv, das ich für eine  große Ausstellung in der #Kunsthalle Tübingen , die nur Steens Bild galt, gebaut und bemalt habe. Übrigens standen und saßen alle Figuren auf solchen Rollbrettern, so dass sie von den Besuchern bewegt werden konnten. Etwas von der Bewegtheit und Offenheit habe ich in diese Zeichnung übernommen.

Die Auflösung auf meinem Bild ist, das macht der Vergleich mit Steen deutlich, Methode. Steens Motive werden zitiert, aber nicht ausgearbeitet. Das dominante Motiv des #Motorrads entstand als Bezug zu dem rollenden Mädchen oberhalb. Was Steen fest komponiert hat, ist bei mir eine lockere Reihung unterschiedlicher Motive, die andere Erzählungen freisetzt. Ohne kunstgeschichtliche Vorkenntnisse kann man bestenfalls die beiden Rad-Motive einander zuordnen.Entsprechendes gilt wohl für die Komposition. Bei ihr rückt die Konzentration auf die ästhetische, bildnerische Struktur ins Zentrum; die Bedeutung tritt dagegen deutlich zurück. Versuche Steens Komposition heute wörtlich zu verarbeiten, führt zwingend zur Parodie. Das ist bei aller Schönheit nicht unser Bild. Fazit: Wir brauchen Wissen, Übung , Können und Distanz um aus unserer Geschichte zu lernen.

# Auf meiner homepage habe ich ausschließlich meine Auseinandersetzung mit Jan Steen thematisiert. https//: axel-von- criegern.de

# criegern, Axel von :”Wie die Alten sungen…” , Auseinandersetzung mit einem Bild von Jan Steen(1626-1679)Tübingen 1999

 

 

Bild-Rhizome (art77blog.axel-von-criegern.de. Nr.414)

Jan Steen “Wie die Alten sungen…” (1665) +Rhizom AvC (2023)

Mit dem Begriff und der Vorstellung vom Bild-Rhizom habe ich einen persönlichen “Treffer” gelandet, denke ich. Vorgestellt  ist ein Geflecht aus Bildmotiven und und Formen, das sich unhierarschich ausbreitet. Im Falle des Bildes von #Jan Steen kann ich auf eine grosse Menge ikonographischer und ästhetischer Erforschungen dieses Bildes zurückgreifen. Zu jeder dieser Informationen, die ich hier zitiere (aus der Erinnerung oder kopierend) gibt es Rhizome. Sie wachsen ästhetisch , d.h. ohne thematische Anknüpfung, schließen solche aber nicht aus. Auf jeden Fall gehören sie im neuen Bild zusammen. Die Ästhetik des neuen Bildes voranzutreiben, macht die Qualität des Rhizoms aus. Benützt habe ich den Grafitstift für Linien und Verwischen,einen schwarzen Colour Brush von Pentel für dicke schwarze Linien, einen Fineliner von Molotow und Ausschnitte aus der Hochglanz-Broschüre “World of Interiors” (Meistens Werbung) als Collage. Die jüngere trunkene Frau oben links bezieht sich direkt auf ein Motiv in Steens “Wie die Alten sungen…”

Mein aktuelles Projekt ist eine Reihe solcher Rhizom-Bilder (Objekte, die alle den Bezug auf Steens Bild als Anstoß haben.)

#Chapman, H.Perry,Wouter Th.KLloek, Arthur,K. Wheelock,Jr. (Hg.) , Jan Steen. Maler und Erzähler. Belser Verlag 1996

#Criegern, Axel von, “Wie die Alten sungen…” Auseinandersetzungen mit einem Bild von Jan Steen(1626-1679). Tübingen 1999.

#Criegern, Axel von: “Konzepte künstlerischer Auseinandersetzung .Erprobt an einem Bild aus dem 17. Jahrhundert. Kunst+Unterricht, Heft 233,1999. S.40-42

 

 

Spiel und Regelhaftigkeit (art77blog.axel-von-criegern.de; Nr. 413)

Axel von Criegern. O..T. 2023 (aus der Serie “let the art grow”) Mixed Media(Ölstifte , Grafit, künstliche Spitze, Acryl, Aquarell) , auf Papier, 42×62 cm

Spiel und Regel sind sich erst einmal überhaupt nicht grün. Ihre Versöhnung ist aber ein wichtiges Ziel künstlerischer Arbeit. Das wurde mir in den glücklichen Wochen, die ich mit dem Konzept “#let the art grow” verbringen durfte, überdeutlich. Bei diesem Bild habe ich an einer Stelle in der linken Hälfte aus Lust und Laune eine Farbe gesetzt und mit Grafit zeichnerisch verankert. Ab einem bestimmten Punkt grauste mir vor einer belanglosen Munterkeit. Auf meinem Arbeitstisch lag ein Stück eines zerfetzten Tortenpapiers, das mir in seinem Muster als Gegensatz zur Farb-Munterkeit geeignet schien. Daraus entwickelte sich eine Art von #“ästhetischem Diskurs”, der die beiden Hälften verband. M.E. hat Ludwig #Duncker in seinem neuen Buch über #Kind und Kultur dieses Prinzip beneidenswert einfach dargestellt. Mein eigener Versuch solche ästhetischen Exkurse als “#Bild-Bild-Diskurs” zu beschreiben, ging schief. Groteskerweise scheiterte das Projekt an der Tradition der Druckereien Bilder in Büchern als Anhang zu drucken. Wahrscheinlich war ich der einzige, dem das an diesem Buch leidvoll klar wurde. Na ja…

#art77blog. Axel-von-Criegern Nr.412.”Let the art grow”

#Ästhetischer Diskurs” in: Duncker, Ludwig: Zwischen Kindheit und Kultur.Grundzüge einer Theorie der Grundschule. München 2023.S.124

#von Criegern, Axel, “Lustige Gesellschaft auf einer Gartenterrasse.” Ein Bild-Bilddiskurs über ein Gemälde des niederländischen Malers Jan Steen (1626-1679). München 2006.

 

Let the art grow…(art77blog.axel-von-criegern.de Nr. 412)

Beispiel für ‚Art Flow‘ und „kreativer Moment“
Napoleon verliebt

LET THE ART GROW ist der Name, den ich einer Gruppe von Bildern gegeben habe. In der letzten Woche hatte ich die suggestive Vorstellung, dass  Kunst in uns hineinwächst.  Dadurch bleibt sie lebendig , ein Teil von uns und natürlich von der Welt. Ich habe mich ja früh gegen das Kunst-LERNEN gewehrt. Alles was ich später in dieser Richtung unternommen habe, waren Bestrebungen die immer gut gemeinten Versuche uns Kunst BEIZUBRINGEN, abzubiegen. Dazu dienten der kritische Umgang mit Theorien, Gegentheorien und Beispiele. Allerdings gelang mir mit den als Gegenbeispielen gedachten Versuchen nichts wirklich Überzeugendes. Sie kamen nicht rüber. Das änderte sich in dem Moment, als ich vor allem durch die plastische Arbeit an langsamen Prozessen Gefallen fand und das unspektakulär auf Zeichnung und Malerei übertrug.  Die zu diesem langsamen Arbeiten gehörenden Theorien waren bescheiden und anspruchslos. Eigentlich waren es Späße, Überraschungen und Einfälle. So kam der VERLIEBTE NAPOLEON in dieses Bild.

P.s. Es mag sein, dass sich einige Menschen, die meine seit dem Jahr 1972 mit schöner Unregelmäßigkeit auftauchenden Texte verfolgt haben, die Augen reiben. Zum Glück hat ein  jüngerer  Erziehungswissenschaftler nun doch in meinen Arbeiten das didaktische Moment erkannt und  in seinem jüngsten. Buch herausgestellt. Er sieht meine Arbeit um die SCHÖPFERISCHEN MOMENTE IN EINER ÄSTHETISCHEN PRAXIS kreisen. Das klingt gut und beruht-endlich- auch auf einem freundlichen und tiefem Verständnis. Ein schönes Gefühl entspannt und ohne Beweispflicht zu leben. #Duncker, Ludwig: Zwischen Kindheit und Kultur. Grundzüge einer Theorie der Grundschule. Kopaed (München), 2023. S. 123 ff.

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Ordnen und Erinnern (art77blog.axel-von-criegern.de. Nr. 411)

Arbeiten zwischen 1985 und 2000 n.Chr.

Neuland! Wenn man mich fragen würde,welches Verhalten für mich typisch ist wäre , „aufräumen, ordnen“ die letzte Wahl!  Offensichtlich verstehen alle Menschen etwas anderes darunter als ich. Ich behaupte, dass alle Dinge, für die ich mich verantwortlich fühle, durchaus irgendwie aufgeräumt und geordnet sind. Indem ich ein Detail verrücke, zerstöre ich diese Ordnung. Und noch schlimmer, ich bewerte sie damit neu. Sind das noch meine Dinge und ist das noch meine Ordnung? Die Impulse zum Ordnen können also nur von Aussen kommen. Gibt es denn außer Ärger und Unlust auch positive Seiten? Eine könnte das #Entdecker-Erlebnis sein. Ich entdecke Dinge wieder, von deren Existenz ich nichts (mehr) wusste. Ich entdecke #rhizomartige Verwandtschaften von Dingen, die örtlich und  zeitlich weit entfernt voneinander entstanden sind und ich entdecke Motive, Projekte , Materialien und Techniken, die ich bei mir nicht erwartet hätte. Ein beruhigender und gleichzeitig beunruhigender Punkt ist der Kontakt mit dem #„Grundmuster“ in uns. Ich erinnere mich daran, wie ganz frühe Arbeiten, so um die 15/16 Jahre bereits Merkmale hatten, die ich später immer wieder entdeckte. Nicht dass es sich  dabei um eine Fähigkeit oder Können handelte, eher war es eine innere Steuerung, eine Beschränkung. Daher der Doppel-Effekt. Im Erinnern und Erkennen liegt eine gewisse Geborgenheit, ein vertrauensbildender Kontakt mit dem Ich, in der Bewusstwerdung der Grenzen, das Spüren der Beschränktheit und letztlich der Minderwertigkeit. Morgen früh mache ich mit dem Aufräumen weiter und ich fürchte, dass ich immer wieder auf solche frustrierenden  Erinnerungen stossen werde. Gehts dann ans #wegwerfen???