Die Brücke zwischen Bild und Text (art77blog.axel-von-criegern.de Nr.406)

So langsam bewege ich mich in ruhigem Fahrwasser; heraus aus den Stürmen, die sich zwischen intellektueller Begeisterung und friedlichem Genießen über Jahrzehnte aufgebaut haben. Ich bin kein Surfer, kann mir aber das Gleiten mit dem Brett auf zur Ruhe kommenden Wellen vorstellen. Bilder, die ich in den letzten Tagen und Wochen fertige , entstehen in diesem Klima. Gestern Abend, kurz vor dem Einschlafen erreichte mich die Vorstellung einer Leiter, die als mobile Brücke das handwerklich entstehende Bild mit dem flimmernden Netz von intuitiven Deutungen, Assoziationen,Gefühlen, Phantasien, Erinnerungen verbindet.  Das Bild der Leiter kam aus einer zuvor im Fernsehen gesendeten Dokumentation über die Reparatur von durch Unwetter zerstörten Brücken in Georgien.

Das Ergebnis dieser Vorstellung ist nicht nur die Verbindung von Sprache und Bild als theoretische Forderung, sondern die praktisch beruhigende Wirkung, die sich beim Bilder-Machen einstellt. Sozusagen erlebter Friede.

Gut, das klingt jetzt alles weit hergeholt. Es läuft aber darauf hinaus, dass wir der künstlerischen Tätigkeit ihre Bedeutung als erleuchtendes und beglückendes Ereignis zugestehen. Das beginnt mit dem „in die Augen fallen“ und dem folgenden genaueren Betrachten. Also in einem alltäglichen, vorkünstlerischen Erleben.

 

Die Metapher der Leiter als Behelfs-Brücke  drängte sich mir auf, als ich einen aktuellen Text in akademischer Sprache zur Kunstpädagogik las. Der Sinn meines blogs #„art77blog“ war und ist u.a. eine Kunstpädagogik ausgehend von eigenen Erfahrungen in einfacher Sprache in Verbindung mit praktischen Erfahrungen und Beispielen zu entwickeln.