Mein plastischer „Idiolekt“ (art77blog. axel-von- criegern.de Nr. 291)

Wir kennen alle die künstlerische „Handschrift“. Wir meinen ohne besondere Hinweise einen Picasso, Giacometti oder Frida Kahlo zu erkennen. Es lohnt diesem schnellen Urteil Begründungen zur Seite zu stellen. Hier mache ich den Versuch anhand der Mahagony-Skulptur, die ich gerade erarbeitete, einen „Idiolekt“ zu benennen und aufzuzeigen. Beim plastischen Arbeiten versuche ich Bewegung in das Material zu bringen. Die tragenden Elemente sind dabei Rundungen und Aushöhlungen, Berge und Täler. Ein drittes Element ist der überbrückende Steg, eine Art von Rippe oder Handgriff. Er verbindet die Formen, steht aber auch für Richtung und Dynamik. Mit einem begabten Musiker-Enkel, der aber auch die Musikwissenschaft im Auge behält, habe ich an einem Beispiel von J.S.Bach darüber gesprochen. Für die guten Musiker und Komponisten gilt, dass sie die ihnen angeborene Prägung, zur Deutlichkeit entwickeln und gleichzeitig unendlich variieren. Von dem jungen Pianisten lernte ich, dass #Leonhard Bernstein(1918-1990) in Bezug auf seine Kompositionen von seinem „#Idiolekt“ sprach. Diesen Begriff, den ich bisher nur im Rahmen der Linguistik kannte, übernehme ich gern für die sichtbare Kunst.

English Summary

We are usually convinced that we know „a Picasso“ or Giacometti just from a first look. But what is the part of the Artists? While carving a sculpture from pretty hard Mahagony, I tried to figure out, what my sculptural „idiolect“ might be. Just look; maybe you name it.