Die Lehre von Jan Steen(1626-79). art77blog.axel-von-criegern. Nr.280

Das Bild sieht so aus, als hätte ich es von Steens Bild im Metropolitan Museum New York abgemalt. Genau das habe ich aber nicht getan. Stattdessen habe ich das mir durch und durch vertraute Bild Steens zu einem eigenen gemacht- es mir angeeignet. Der Unterschied zu den vielen anderen Bildern, in denen ich mich der „Lustigen Gesellschaft“ angenähert habe, geht es hier nicht um Verständnis, sondern um „ mein“ Bild. Die Basis dafür ist allerdings eine vielseitige und vielschichtige kunstwissenschaftliche, didaktische und später praktische Annäherung und Auseinandersetzung.
Neben dem #Studium der Ikonologie, der zeitgenössischen Literatur, des Theaters war es ein Modell des Raumes, in dem das Bild „spielt“, das mich ihm näher gebracht hat.

Was das für mein Bild bedeutet? Erst einmal eine gewisse Sicherheit beim Navigieren zwischen den ‚ikonografischen Einheiten‘. Dann das Wissen über die stabile Struktur, die diese ‚Einheiten‘ trägt, die form-und farbsichere Komposition. Und nicht zuletzt meine eigene Gewissheit darüber, dass ‚Abmalen‘ sehr wohl zu einem eigenen, neuen, „dritten“ Bild führen kann.

Und die ‚Lehre‘ ?
1. Keine Angst vor dem Abmalen. 2. Sich soviel wie möglich Wissen über das Vorbild aneignen. 3. Den eigenen gestalterischen Fähigkeiten vertrauen. 4. Die Qualität des Vorbildes mit allen Mitteln zu erreichen versuchen und daran die eigenen Schritte messen. 5. Diese Empfehlungen um Himmels Willen nur als Anregung verstehen!!!!😉

# „Studium“ :vergl. axel-von-criegern (home page „Jan Steen und ich“)

English Summary

There is no doubt that the long discussion about a special visual language for Graphic Novels influenced my decision for this last step: to depict a painting without copying it. But this is a really tough challenge! There is certainly no recipe. Of course you need some skills and of course it’s good to know something about the artist, the subject, the style, history. But more important is the emotional base: a good reason for this venture and selfconfidence in the sense of „I make it mine, but I do it my way!!!“