„My Graphic Novel“, Chapter 4,page1: „Urschlamm“ (art77blog.Nr.272)

Bemerkung zum Konzept „My Graphic Novel“:

Als ich meinem Erziehungswissenschaftler-Freund Ludwig Liegle am Telefon erzählte, dass ich mich als Nächstes in meinem grafischen Roman als grafischer Autor selbst vorstellen wollte, murmelte er „also eine Art Autografie“. An diesem wunderbar treffenden Wort kam mir etwas nicht geheuer vor. Es heißt tatsächlich etwas ganz anderes als wir beide darunter verstanden hatten (verstehen wollten), nämlich das lithografische Umdrucken mit Papier. Ich konnte aber die Analogie zu Monographie nicht vergessen. Also: „Attempto!“ wie man in Tübingen sagt.

Alle bildnerischen Bereiche, in denen ich aktiv war und bin, habe ich auf 3 Themen reduziert:

  1. Vorgefundenes, Zufallsfunde, Naturstudien grafisch deuten. Stichwort „Urschlamm“ (#art77blog, Nr. 271 -vergangene Woche)
  2. Den Hang zur Gesamt- Gestaltung . Ein Beispiel ist eine ´Tuwo` genannte Figur, die ich seit über 50 Jahren begleite. Stichwort: „Tuwologie“.
  3. Beobachten und studieren des Weiterlebens der Kunstgeschichte in der aktuellen Bildkultur. Stichwort: #„Ikonologie“.

Dabei bleibe ich dem „Autografischen“ soweit treu, als ich durchgängig mit eigenen, grafischen Annäherungen arbeite.

Bei der Arbeit am obigen „Urschlamm“-Blatt drängte sich mir immer wieder der Begriff „#Vexierbild“ auf. Ich zeichnete drauf los und beobachtete wie völlig ungeplante Figuren, Gegenstände, Szenen u.a.m. aus dem grafischen „Nebel“ auftauchten. Da lag die Frage nicht zu weit entfernt, ob nicht alle unsere Bilder Niederschläge eines unendlichen kosmischen, göttlichen Vexierbild sind? Das würde allerdings unsere Vorstellungen von Realismus, Naturalismus, Mimesis, Ästhetik ins Wanken bringen. Das ist kein beruhigender Gedanke. Aber schließlich heißt „Vexierbild“ wörtlich Ärger-Bild, weil es unsere Gewohnheiten irritieren will.

Englisch Summary

I thought it would be fair to introduce myself as author of a pure „Graphic“ Novel with my basic techniques and subjects. I compiled 3 bundles. The First is based on look and studies of any kind of coincidences. The second has to do with my holistic approach, the total work of art. And the third one is a very personal interpretation of „iconology“. Working on the todays drawing I digressed again and again to Picture Puzzles. Finally I decided that watching coincidences causes very often confusion.