My Graphic Novel, page 3: context (art77blog.axel-von-criegern.de. Nr.266)

My Graphic Novel, page 3; 41x55cm, blackliner, Aquarell ©️Axel von Criegern 2020

So kühn (vermessen?) meine Idee ist eine Graphic Novel ohne Thema und Text zu entwickeln, zeigen sich doch schon auf der dritten Seite erhebliche Probleme. Ich denke selbstverständlich an eine fortlaufende Geschichte-aber wie und durch was fügen sich die Seiten aneinander? Ist es eine durchgängige Technik oder eine „Heldin“ bzw. „Held“, die die Seiten zusammenhält? Gibt es so etwas wie einen graphischen #„Metatext“, z. B. durch den Wechsel der Techniken, Formate, Stile, Akteure? Vorerst blieb ich auch bei der dritten Seite bei meinem ungeplanten Vorgehen Blatt an Blatt zu fügen und einen blackliner 0,2 mm für die Zeichnung zu verwenden. Bei S.2 (#art77blog 265) hatte ich mit einer Sepia-Lasur ein neues Element eingeführt. Hier sah ich nun eine gewisse Notwendigkeit bei Seite 3 weiterzumachen. Kann das ein durchgängiges Stilmerkmal werden? Eine ganz andere Frage ist, ob es nicht ein falscher Ehrgeiz ist, jede Seite für sich zu komponieren oder ob es nicht besser wäre, wie bei einem Puzzle, Anschluss-Lücken vorzusehen? Ziehe ich die Kunstgeschichte heran, finde ich auch kein Modell. Ägyptische Totenbücher, assyrische Reliefs, römische. frühchristliche Kunst, der Teppich von Bayeux, mittlalterliche „biblia pauperum“, Totentänze: alle themengebunden. Berührungspunkte sind zwar Blattfolgen wie bei Goya ( „Capriccios“) , Daumier u.a., aber sie haben nicht den Anspruch der fortgeführten Erzählung…

Ich werde dreist bleiben müssen wie von Beginn an und die imaginierten Betrachter/ Leser dazu nötigen sich Gedanken zu machen, was ein Blatt mit dem vorhergehenden zu tun hat. Zumindestens im Internet kann das ja von jeder und jedem folgenlos verweigert werden😉!

Pages 1-3

English Summary

I still don’t know whether my imagination of a Graphic Novel as sequence of graphic designs without a subject and text was brave or simply stupid (#art77blog Nr. 264,265). Page 3 made me think about a lot of problems: how to connect the pages and look at them as one book? What is the mortar to hold them together? Is it style, craft and technique, a heroe or is text a must? I really don’t know. Comforting is that no editor is waiting for a bestseller and that the media user is free to look or not, to agree or refuse😬