Im Blog-Post der vergangenen Woche (Nr.256) habe ich mich auf ein Buch des Soziologen Dirk Baecker bezogen. Heute berichte ich von einer Anregung aus dem Kapitel „Komplexität, weder Kausalität noch Zufall.“ (s.61-75). Zusammengefasst benennt der Autor mit „Komplexität“ die „Kulturform“ der „nächste(n) Gesellschaft“. Komplexität wird die „Grenze“ bei „tribalen“ Gesellschaften, den „Telos“ der „antiken“ Gesellschaft und das „Gleichgewicht“ in der „modernen“ Gesellschaft ablösen.
Bei mir schlug diese Theorie in einen ganz praktischen Rahmen um, als ich mir die Bedeutung des Internets und speziell WordPress, Facebook und Instagram für meine künstlerische Aktivität klarmachte. Seit 2016 als ich „art77blog“ begann, wurden diese Medien / Programme zur kritischen Instanz, Inspiration und Antrieb. Das klingt bombastisch, entspricht aber einer seit 4 Jahren im täglichen „Kampf“ sich entwickelnden Realität. Man muss sich mit den z.T. sehr fremden kulturellen Hintergründen, Medien und Stilen auseinandersetzen. Ebenso mit sehr unterschiedlichen Zielen wie der Werbung für die eigene Person, für eine Galerie, Ausstellung, Presseberichten mit eigenem Bezug, Warenwerbung und -verkauf, Werkpräsentation quer durch Entstehungszeiten und Verwendung, Art consulting, Interessen-Gruppen u. v. m. Man überlebt das nicht,wenn man nicht bereit ist die eigene Arbeit täglich in diesen Kontext zu stellen: offen, ehrlich, flexibel, kritisch in jede Richung, und bereit die eigene Leistung als Beitrag zur „Komplexität“ als neuer Kulturform zu verstehen.
English Summary
Last week (art77blog Nr.256) I discussed the digital ‚gap‘ .Following the author Dirk Baecker I found the use of the word ‚complexity‘ fascinating. It is supposed to be the cultural pattern („Kulturform“) for the ‚next‘ society. Personally for me are the social media already a model for this upcoming culture. You show your work in a panopticon of fotographic images from different times, continents-all materials, techniques, concepts, intentions, dimensions. There is no secret, hidden concept, it’s just everything. No criticism, debate,ranking or evaluation. I find ths „egalite‘ “and „liberte‘ “ fascinating, amusing and sometimes annoying, but how about ‚fraternite‘ “ as basic human value? This will be a quite different chapter.