Die Idee auf schwarzem Grund zu malen kam mir beim Betrachten der Fröhlichen Gesellschaften meines ‚Wahlverwandten‘ Jan Steen (1626-1679). Beim jüngsten Versuch habe ich das Thema der Versammlungen von Laien-Dichtern, den ,rederijkers‘, in ihrem Vereinslokal übernommen. Sie waren bei Steen Zielscheibe gutmütigen Spotts. Ich denke dabei an den ,Peter Squenz‘ von Andreas Gryphius oder Shakespears ,Sommernachtstraum‘.
Auch hier habe ich eine Leinwand schwarz grundiert und dann darum gekämpft, dass die Buntfarben nicht vom Grund aufgesaugt werden. Das gelang nur in mehreren Schichten und kräftigen Weissaufhellungen. Die ganze Komposition wurde von diesem Streit zwischen Licht und Dunkelheit bestimmt. Das weibliche Profil am linken Bildrand bekommt vor diesem Hintergrund eine eigene dramatische Rolle jenseits der Selbstdarstellung der Dichter. Beim ersten Bild dieser schwarzen Reihe (art77blog, Nr. 144) hatte ich fragile Linien zur Verbindung der Farbflächen benutzt. Gleichzeitig waren Sie Zeichen für ,Raum‘. In ähnlicher Funktion habe ich auch hier die Linien eingesetzt. Sie spannen sich wie Drähte über den dunklen Grund. Die Mitte wird durch ein ,Fadenkreuz‘ vor der Nase des Ober-Dichters markiert.
English Summary
‚Rederijkers‘ were the laymen-poets in 16th / 17th century in oud Holland called. Jan Steen did in some of his paintings mock on them. In my approach to Steen I tried again painting on a black ground. The light female profile on the left is the counterpart to the weird ‚poets‘. The thin lines give hold to the colour patches and stand for space.