Vor der durchgängigen Geometrisierung eines Bildes habe ich einen Riesen-Respekt. Im Fall des Bildes zum Beitrag habe ich Zeichen und Muster an- und nacheinander gesetzt. Das Beitragsbild entstand so als entspannte Reaktion auf den in Nr. 123 erlebten „Übersprung“, dem Aufbegehren gegen die Vorstellung eines Gitters. Relativ früh kamen die dunkelblauen, geraden Linien hinzu, die Richtungen angeben und geometrische Körper andeuten. Später und im deutlichen Gegensatz zu dem oberen geometrischen Teil habe ich die kleinformatigen, gelben, figürlichen Konturen mit den offenen Farbakzenten hinzugefügt.
Es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen einem vorgegebenen Gitter und dem Takt, auf den gestalterisch reagiert werden muss und dem sich selbst schaffenden Rhythmus. Im ersten Fall ist das Um- und Überspielen gefragt, im zweiten Fall das Aufbauen und Fügen, das Schaffen einer Tektonik. Ich weiß nicht warum, aber vor der letzten Konsequenz scheue ich bei dieser Methode zurück. Mir sind die offenen Stellen wichtig, der Durchbruch ins Freie, der Blick in den angrenzenden Raum mit seinen Geheimnissen. Psychologisch betrachtet würde ich sagen: ein ziemlich dubioser Charakter!
English Summary
There is a huge difference between a grid- based design and the free growth of a mosaic-like design. We just have to look at Paul Klee and other artists from the Bauhaus or later the Black Mountain College to see the mastery in design. I also love it, but have some problems finishing it. Its a kind of fear to annoy the observer – including myself. So at a certain point I try to escape, change composition and style and create a seperate scenenery. In this small design I stopped the steady growth of the carpet with a straight line and continued with a kind of „predella“, as we know it from medieval altar- pieces.