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„Frau mit roten Haaren“, Zinkblech, Lack: Versuch zur Befreiung des Bildes aus der Fläche…
Ich ein Künstler? Früher hätte ich gesagt : So etwas zu behaupten ist „ziemlich abgefahren“. Für mich hatte der Begriff etwas Anmassendes. Heute sehe ich das anders. Auslöser war ein Beitrag in Carola Dewors Blog “ Stiftefieber“, in dem sie ihre Arbeit als Malerin betont von der Kunst absetzt. Übrigens ebenso wie David Hockney. Irgendetwas störte mich an dieser Zurückhaltung. Da ich ja immer wieder betone, dass ich meinen Blog nicht schreibe um meine Arbeiten zu vermarkten, half mir die Auseinandersetzung mit dieser Position dabei, zu verstehen, warum ich schreibe. Wenn ich gelegentlich schnoddrig sage, dass ich das für mich mache, ist ein Körnchen Wahrheit drin. Ich sehe nach meinem Verständnis im Blog eine Form Kunst zu erkunden und zu produzieren. Dazu gehören praktische Beispiele und zugrundeliegende oder daran festgemachte Gedanken. Ich stelle also die für die Argumentation praktischen Beispiele aktuell her und greife je nach Bedarf auch auf frühere Arbeiten zurück. Damit konzipiere ich den Blog so, daß er meinem Anspruch der engen Bild- Text-Verbindung genügt. Ob das nun ein Spiel mit der Kunst ist, wie Peter Prange meint oder ein hartnäckiges und begeistertes Forschen im Bereich Kunst, wie ich es selbst sehe, ist dabei unerheblich. Also doch eher Künstler? Ich denke schon und zwar weil es mir um die Kunst als Ganzes geht, jenseits ihrer Gattungen, Markt- und Nützlichkeitsüberlegungen.
Peter Prange , „Homo ludens oder der Professor als Spielkind der Kunst“. Vorwort zu Axel von Criegern, Meine Bilder. Tübingen (Wasmuth Verlag), 2009